Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist gegen die geplante Zusammenarbeit von Telekom und Premiere.
Dabei soll im Bonner Konzern der Ärger über das Verhalten der Liga steigen.
In einer Aufsichtsratssitzung bekräftigten DFL-Verantwortliche erneut, dass es klare Grenzen für die Telekom-Pläne gebe, schreibt die Financial Times heute und bezieht sich dabei auf Fußballkreise.
Die DFL hatte im Dezember die Pay-TV-Rechte zur Live-Ausstrahlung der Ligaspiele an die Kabelfirma Arena für rund 220 Mio. Euro pro Saison verkauft. Zusätzlich wurden an die Telekom für rund 45 Mio. Euro die Internetrechte vergeben. Der Konflik entzündet sich nun daran, wie viel Fernsehen die Telekom mit ihren Rechten veranstalten darf. Und schon Ende April soll klar sein, wo und wie die Spiele ab August zu sehen sind.
Die Telekom will der FTD zufolge nicht nur Internetfernsehen (IPTV) einführen, sondern die Spiele gleichzeitig den Premiere-Kunden übertragen. Premiere soll das Fußballprogramm der Telekom produzieren und bekäme dafür Bundesliga-Inhalte. Das aber könnte den Erfolg von Arena gefährden und damit des wichtigsten Geldgebers der Liga.
Arena stellte mehrmals klar, dass es nur ein Pay-TV-Liveangebot geben wird. Die Telekom und Premiere halten der DFL vor, sie versuche eine künstliche Trennung, die durch die Verträge nicht gedeckt sei. Dass sich IP-Signale auch auf den TV-Schirm bringen lassen, sei von Anfang an klar gewesen, heißt es. Außerdem änderte die DFL die Ausschreibung nachträglich zu Gunsten der TV-Sender so, dass auch sie ihre TV-Bilder über IPTV ausstrahlen dürfen.
Die Ausschreibung sieht vor, dass die Telekom ihre Fußballbilder nur über das Internetprotokoll (IP) senden darf. Praktisch sei das allerdings nicht von Belang. Die Bonner müssen die Bilder nicht zwingend über DSL-Leitungen schicken, sondern könnten Premiere-Abonnenten Fußball auch über Kabel oder Satellit liefern. Die Ausschreibung sehe dies ausdrücklich vor.
Die DFL gebe der EU-Kommission die Schuld, sie zu dieser Ausschreibung gezwungen zu haben. Bei der Telekom, bestätigen laut FTD mit dem Vorgang vertraute Personen, sei die Übertragung des IP-Signals über Premieres herkömmliche Infrastruktur durchgespielt worden. Sollte die Telekom sich auf eine solche Zusammenarbeit mit Premiere einlassen, wäre eine Klage sehr wahrscheinlich, denn Arena möchte die Rechte nach eigener Aussage verteidigen. [sch]
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