An Stelle von sechs Digitalkanälen der Öffentlich-Rechtlichen könnten schon bald nur noch vier stehen. Neben ZDFkultur droht dabei auch Einsplus und Einsfestival das Aus. Laut Silke Krebs, Ministerin im Staatsministerium Baden-Württemberg, dürfe eine Streichung öffentlich-rechtlicher Angebote jedoch nicht leichtfertig erfolgen und müsse genau abgewogen werden.
Im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz stehen die sogenannten Digitalkanäle von ARD und ZDF wieder im Fokus der Aufmerksamkeit. Erst in der vergangenen Woche hatte ZDF-Intendant Thomas Bellut das neue Digital-TV-Konzept von ARD und ZDF vorgestellt. Dieses sieht vor, dass beide Rundfunkanstalten einen gemeinsamen crossmedialen Jugendkanal aufbauen, der hauptverantwortlich vom SWR getragen werden soll. Im Gegenzug könnte die ARD ihre beiden Spartenkanäle Einsplus und Einsfestival einstellen.
Die Entscheidung, ob das Konzept der beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten umgesetzt wird, liegt dabei bei den Bundesländern. Im Interview mit dem Magazin „Promedia“ (Ausgabe 11/2013) äußerte sich Baden-Württembergs Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs zur Möglichkeit, auf einzelne Digitalkanäle zu verzichten. „Mir ist es wichtig, dass die Streichung von Programmangeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kein Selbstzweck ist“, so die Ministerin. Das Ziel müsse es vielmehr sein, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu stärken indem die Programmangebote von ARD und ZDF insgesamt stärker profiliert werden. Inhaltliche Überschneidungen müssten zudem abgebaut werden.
Beim Verzicht auf Programmangebote aus dem Kernbereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müsse hingegen genau abgewogen werden. Eine Streichung können hier nach Meinung von Krebs nur dann erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass die gleichen Inhalte mit Blick auf den zeitlichen Umfang sowie die Zielgruppe an anderer Stelle von ARD und ZDF abgebildet werden können.
Erst am Montag hatte der Verband Privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT) die neue Digital-TV-Strategie der Öffentlich-Rechtlichen kritisiert. Der VPRT-Vorsitzende Tobias Schmid stellte dabei auch den Spartensender ZDFinfo in Frage. Dieser habe sich mit seinem Programm zunehmend den privaten Nachrichtensendern n-tv und N24 angenähert. [ps]
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