Apple-Gründer Steve Jobs beugt sich seiner schwachen Gesundheit. Der Mann hinter dem Siegeszug von iPhone, iPad und Mac gibt den Posten des Konzernchefs ab. Der 56-Jährige will sein Lebenswerk aber noch aus dem Verwaltungsrat im Auge behalten.
Bei Apple geht eine Ära zu Ende: Der schwer erkrankte Firmengründer Steve Jobs ist als Konzernchef zurückgetreten. Er könne seine Aufgaben nicht länger erfüllen, schrieb Jobs dem Verwaltungsrat. Der amtierende Top-Manager Tim Cook übernimmt das Ruder, wie Apple am späten Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Jobs bleibt dem Konzern aber als Chef des Verwaltungsrats erhalten.
„Ich habe immer gesagt, dass wenn jemals der Tag kommen sollte, dass ich nicht länger meine Aufgaben und Erwartungen als Apple-Chef erfüllen kann, ich der erste wäre, der das mitteilt. Leider ist dieser Tag gekommen“, schrieb Jobs in einem Brief, den der Konzern zeitgleich veröffentlichte. Jobs nannte keine näheren Gründe für den Rückzug.
Der Rücktritt sei nicht als Hinweis auf eine plötzliche Verschlechterung von Jobs‘ Gesundheitszustand zu sehen, sagte ein Vertrauter der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Jobs habe den Mittwoch in der Apple-Zentrale verbracht und an einer regulären Sitzung des Verwaltungsrates teilgenommen. In den vergangenen Wochen aber sei er an sein Haus gebunden gewesen und er fühle sich schwach.Jobs als treibende Kraft hinter iPod und iPhone
Der 56-Jährige kämpft seit Jahren mit schweren Krankheiten. 2004 hatte er wegen Krebs behandelt werden müssen; 2009 bekam er eine neue Leber. Im Januar hatte er sein Arbeitspensum erneut reduziert, um seine Gesundheit zu schonen, und das Tagesgeschäft an Cook abgegeben. Es ist unklar, was ihm fehlt. Bei öffentlichen Auftritten wirkte er zuletzt sehr dünn.
Jobs hatte es trotz seiner gesundheitlichen Probleme fertig gebracht, der versammelten Konkurrenz ein ums andere Mal ein Schnippchen zu schlagen. Er gilt als treibende Kraft hinter den Erfolgsgeräten wie dem iPhone-Handy und dem Tablet-Computer iPad. Auch die Mac-Computer, mit denen Apple einst groß geworden war, verkauften sich zuletzt glänzend.
„Steves außergewöhnlicher Weitblick und seine Führungskraft haben Apple gerettet und zum innovativsten und wertvollsten Technologieunternehmen gemacht“, sagte Verwaltungsratsmitglied Art Levinson. Er spielte damit auf den Beinahe-Zusammenbruch Mitte der 1990er Jahre an, als Microsoft mit seinen Windows-PC den kleineren Konkurrenten zu überrollen drohte. Doch Jobs, der Apple zwischenzeitlich im Streit verlassen hatte, kehrte zurück und riss das Steuer herum.Apple: Eines der wertvollsten Unternehmen der Welt
Heute hat Apple den Erzrivalen Microsoft vom Firmenwert her längst überholt und liefert sich mit dem Ölmulti ExxonMobil ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des wertvollsten Unternehmens überhaupt. Apple liegt aktuell mit 349 Milliarden Dollar nur knapp hinter Exxon.
[Andrej Sokolow/ar]
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