Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seine Meinung zu einem TV-Duell mit Stefan Raab geändert. Der SPD-Mann erklärte sich nun doch bereit, bei dem Moderator im Rede-Duell gegen die Kanzlerin anzutreten. Raab äußerte sich nun auch erstmals zum Thema: Er will das Duell zu ProSieben holen.
Kehrtwende in Sachen TV-Duell: Peer Steinbrück hat seine Meinung revidiert und erklärte, nun doch mit Stefan Raab als Moderator einverstanden zu sein. Gegenüber der „Bild“ sagte der SPD-Politiker: „Wenn Angela Merkel auch mit Stefan Raab einverstanden ist, wird es so geschehen.“ Ein plötzlicher Meinungswechsel, denn zuvor hatte Steinbrück Raab noch kategorisch abgelehnt. Merkel habe laut Regierungssprecher Steffen Seibert kein Problem mit Raab – man wolle keinen Einfluss auf die Moderatorenauswahl der Sender nehmen.
Damit steht einer Teilnahme von Stefan Raab an der großen TV-Debatte, die für den 8. September geplant ist, nichts mehr im Wege. Lediglich ProSiebenSat.1 muss dazu noch seine Einwilligung geben. Alle vier großen Sendergruppen stellen für das TV-Duell je einen Moderator zur Verfügung, die den Kanzlerkandidaten dann gemeinsam auf den Zahn fühlen werden. Für die ARD soll wohl Anne Will antreten, für das ZDF wird derzeit Maybrit Illner gehandelt. Sicher scheint hingegen schon die Teilnahme von RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel.
Nachdem Edmund Stoiber Stefan Raab als einen der Moderatoren für das TV-Duell ins Gespräch gebracht hatte, hat sich letzterer nun auch erstmals selbst zum Thema geäußert. Im Interview mit dem Branchenmagazin „DWDL“ sagte er, dass er sich der Aufgabe gern stellen würde. Er habe mit ProSiebenSat.1-Nachrichtenchef Peter Limbourg gesprochen, der eigentlich für die Sendergruppe beim TV-Duell eingesetzt werden sollte. Limbourg hat ihm demnach seine Unterstützung in der Sache zugesichert, genauso wie die Chefs von ProSiebenSat.1.
Raab will aber noch einen Schritt weiter gehen. „Ich würde mir sogar wünschen, dass das Duell bei ProSieben ausgestrahlt wird“, sagte er und fuhr fort: „Wenn man junge Leute erreichen will, muss man auch dahin gehen, wo sie sind. Wenn man nur Wähler über 65 haben will, muss man eben in den Talkshows von ARD und ZDF bleiben.“ Bei den Privaten wurde das TV-Duell die letzten Male von RTL und Sat.1 ausgestrahlt.
Das Verlangen nach einem zweiten TV-Duell im Vorfeld der Bundestagswahl scheint aktuell immer größer zu werden. Peer Steinbrück sprach sich gegenüber „Bild“ für ein zusätzliches TV-Duell aus – „am besten eins mit privaten und eins mit öffentlich-rechtlichen Sendern“. Auch andere Aufteilungen wären denkbar. Angela Merkel hatte hingegen angekündigt, nur an einer TV-Sendung teilnehmen zu wollen. Eine zusätzliche Ausstrahlung bei ProSieben, von welchem TV-Duell auch immer, wird dank der aktuellen Debatte immer denkbarer.
Stefan Raab, der am kommenden Sonntag (17. Februar) erst einmal wieder mit seinem Polit-Talk „Absolute Mehrheit“ zurück kommt, weiß, worauf er sich einlässt: „Mir ist die Verantwortung bei dieser Aufgabe natürlich bewusst“, sagte er gegenüber „DWDL“. „Ich bin an politischen Themen interessiert und mache deswegen ja auch nicht erst seit gestern politische Sendungen. Außerdem nehme ich gerne neue Herausforderungen an.“[hjv]
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