Nach der Entscheidung, den Rundfunkbeitrag in der aktuellen Periode stabil zu halten, wird es ab 2021 zu einem Anstieg kommen. Dieser könnte nach Meinung des KEF-Vorsitzenden allerdings höher ausfallen als zunächst angenommen.
An kaum einer zu zahlenden Leistung entzündet sich eine kontroversere Debatte als am Rundfunkbeitrag. Diese Abgabe, über die sich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten finanzieren, wurde 2015 das erste Mal überhaupt gesenkt, eine weitere Senkung für die aktuelle Beitragsperiode 2017 bis 2020 wurde sowohl von den Anstalten als auch letztendlich von den Ministerpräsidenten der Ländern abgelehnt. Einen anschließenden Anstieg ab 2021 sah die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) bereits im März 2016 als unausweichlich an, allerdings könnte dieser noch höher ausfallen, als ursprünglich geplant.
Dies deutete zumindest der Vorsitzende der Kommission, Heinz Fischer-Heidlberger gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) an. Vor einem Jahr war bei einem stabilen Beitrag von einer Erhöhung auf 19,10 Euro pro Monat die Rede, angesichts des jüngst abgegeben Finanzplans der ARD scheint diese Zahl jedoch nicht in Stein gemeißelt. Denn trotz radikaler Sparmaßnahmen klaffte in den Planungen der Öffentlich-Rechtlichen weiterhin ein Loch in Millionenhöhe, was an geringeren Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag als geplant liegen soll.
Deshalb sein eine Erhöhung in einer „ungewohnten Größenordnung“ im Bereich des Möglichen, so Fischer-Heidlberger gegenüber MDR Aktuell. Zwar seien die Anstalten auf einem guten Weg und ein möglichst niedriger Beitrag wichtig für dessen öffentliche Akzeptanz. „Aber es gibt natürlich auch durch die Technikveränderungen, durch die Ausdehnung der Mediatheken und Telemedien zusätzliche Aufwendungen. Alles muss finanziert sein.“[buhl]
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