BBC-Direktor Tony Hall will den Kürzungsplänen der Cameron-Regierung zuvorkommen und plant im Zuge einer Reform die Öffnung der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt für Kooperationen mit Konkurrenten.
BBC-Direktor Tony Hall will den anstehenden Kürzungsplänen der Regierung zuvorkommen und die geforderte Reform der britischen Sendeanstalt selbst einleiten. Wie der britische „Guardian“ meldete, plant Hall eine Öffnung des öffentlich-rechtlichen Senders für andere Medieninstitution. So soll die BBC in Zukunft stärker mit Zeitungen und Konkurrenzsendern kooperieren.
Laut Halls Plänen sollen die Inhalte der BBC künftig mit den Regionalzeitungen geteilt werden – Zusammenarbeit also statt wie bisher Konkurrenz. Eine Forderung, die die Zeitungsverleger in der Vergangenheit an die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt gerichtet hatten. Auch mit konkurrierenden TV-Sendern soll laut den aktuellen Reformplänen ein Schulterschluss erfolgen. In der BBC-Mediathek iPlayer sollen die Nutzer neben den sendereigenen Inhalten auch Angebote der Konkurrenz abrufen können, Links zu ITV und Channel 4 finden sich derzeit schon.
Hall begründet sein Vorhaben mit den heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten, so ermögliche die moderne Technologie heute neue Optionen. Eine „offenere“ BBC versteht Hall als das Gegenteil von Expansionsplänen, die ihm Camerons Schatzkanzler George Osborne vorgeworfen hatte. Im Focus des neuen Konzepts stünden dagegen Teilen und Kooperieren. Gleichzeitig arbeitet die BBC jedoch derzeit am Ausbau ihres „World Service“, der einen Radio-Service für Nordkorea vorsieht.
Die Cameron-Regierung hatte der BBC nach ihrem erneuten Wahlsieg einen weiteren massiven Sparzwang auferlegt. So hatten die britischen Konservativen der Sendeanstalt eine Erhöhung ihrer Gebühren untersagt, stattdessen hatten sie ihr sogar noch Millionen hohe Zuwendungen gestrichen. Neben einer umgehenden Finanzierungsreform hatte die britische Regierung auch eine generelle Verkleinerung des Rundfunk-Flaggschiffs ins Gespräch gebracht. [kw]
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