Das ist verrückt: In deutschen Wohnzimmern wird Musik immer häufiger auf dem Fernseher gestreamt, statt sie über den Audioverstärker abzuspielen. Das wirkt sich auch auf die Verkäufe aus.
TV-Geräte werden immer häufiger für das Abspielen von Online-Audioformaten benutzt. So zeigen die Audio Trends 2024 der Landesmedienanstalten, dass Smart-TVs inzwischen das nach Smartphones am zweithäufigsten genutzte Gerät für die Wiedergabe von Webradio und Online-Audio-Angeboten sind, berichtet die TV-Plattform.
Laut aktuellem CE-Branchenkompass Q3/2024 von ZVEI und Deutscher TV-Plattform in Kooperation mit der GfK ist der Absatz von TV-Geräten in den ersten drei Quartalen 2024 (2,94 Mio.) gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2,92 Mio.) nahezu gleich geblieben. Nach einem schwachen ersten und einem guten zweiten Quartal, das durch die Fußball-EM und die Olympischen Spiele beflügelt wurde, lag der Absatz im dritten Quartal 2024 demnach auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Dadurch blieb der Umsatz im Bereich Video in den ersten neun Monaten 2024 insgesamt mit rund 2,1 Mio. Euro stabil.
Kopfhörer topp, Rest verkauft sich schlechter
Der Audiomarkt ist unterdessen laut des Branchenkompasses rückläufig. Insgesamt ging der Umsatz des betrachteten Markts im Zeitraum Januar bis September 2024 von 4,1 auf rund 3,9 Milliarden Euro zurück. Kopfhörer sind hier bei Konsumentinnen und Konsumenten besonders beliebt und führen weiter die Absatz-Hitliste an. Knapp zwei Drittel des Audio-Gesamtumsatzes wird durch den Verkauf von rund 17,3 Millionen Kopfhörern pro Jahr erzielt.
Die Audio Trends offenbaren auch eine steigende Nutzung von DAB+ in Deutschland: 35 Prozent der Haushalte haben inzwischen Zugang zu DAB+, rund 20,5 Millionen Menschen hören darüber Radio. Gleichzeitig steigen die Anteile von DAB+ Radios auch beim Absatz an: Von den in den ersten drei Quartalen 2024 verkauften Radiogeräten verfügen 51 Prozent über DAB+, das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitaum.
Trend geht zu immer größeren Fernsehern
Zurück zu den Fernsehern: Wie im Vorjahr waren 85 Prozent der verkauften TV-Geräte LCD-Fernseher, die übrigen 15 Prozent entfielen auf die OLED-Technologie. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der verkauften Bildschirme waren UHD-TVs, 27 Prozent davon haben alle gängigen HDR-Verfahren integriert – gegenüber den ersten drei Quartalen 2023 ein Plus von zwei Prozentpunkten. Ebenfalls einen leichten Zuwachs verzeichneten große Displays. Der Trend zu größeren Bildschirmdiagonalen setzt sich fort: 24 Prozent der verkauften TVs waren 55 Zöller, weitere 17 Prozent weisen eine Bildschirmdiagonale von 65 Zoll (165 cm) auf.
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