Der Neubau des „Tagsschau“-Studios ist Medienberichten zufolge derzeit ein „Chaos“ – die erste Sendung aus dem neuem Studio könnte sich um mehr als ein viertel Jahr verzögern. Der verantwortliche NDR räumte inzwischen Probleme beim Studiobau ein.
Am Ende des Jahres sollte die „Tagesschau“ laut „Bild“ erstmals aus dem neuen Studio senden – mit neuem Design, Touchscreens und einer 20 Meter langen Bildschirmwand, bestehend aus HD-Monitoren. Wie die Zeitung am Mittwoch berichtete, soll aus dem geplanten Start wegen Problemen im Studio aber nichts werden. Nach Informationen der Zeitung wird ARD-intern derzeit der April als Startpunkt für das neue Studio angepeilt.
NDR-Sprecher Martin Gartzke bestätigte am Mittwochmittag in einer offiziellen Mitteilung, dass es Probleme mit dem neuen Studio gebe – so laufe im Probebetrieb des neuen „Tagesschau“-Studios „noch nicht alles rund“. „Bild“ will den Grund dafür von Insidern erfahren haben: Die gelieferte Technik funktioniere nicht wie gewünscht im Zusammenspiel mit der Hardware im Studio und auch die neuen Touchscreens machen Probleme. Ein ARD-Mitarbeiter soll der Zeitung zufolge das neue Studio als noch „nicht havariefest“ bezeichnet haben.
Der NDR gibt zudem bekannt, bisher aus gutem Grund selbst keinen offiziellen Termin für die Aufnahme der Arbeit im neuen „Tagesschau“-Studio genannt zu haben. Das Ende des Jahres sei eine Behauptung der „Bild“, dieser Termin sei nicht vom NDR kommuniziert worden. „Es gibt keinerlei Zeitdruck, Genauigkeit geht vor Schnelligkeit“, so Gartzke. Es zeichne sich aber ab, dass das Studio nicht so schnell wie erhofft auf Sendung gehen wird wie geplant, fuhr er fort.
Vehement wiedersprach der NDR-Sprecher den Berichten der Zeitung, das neue „Tagesschau“-Studio könne bis zu 40 Millionen Euro kosten. Im Budget sollen laut NDR 23,8 Millionen für das neue Studio vorgesehen sein. Gegenüber „Bild“ habe Gartzke selbst geäußert, dass „die Investition deutlich weniger als 25 Millionen Euro inklusive der notwendigen Schulungen beträgt“. Die geplante Nutzungsdauer des neuen Arbeitsort der „Tagesschau“-Redaktion, in dem 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche gearbeitet wird, soll mindestens zehn Jahre betragen. Deswegen sei die Frage nach einem etwas früheren oder späteren Start des neuen Studios letztendlich unerheblich, so Gartzke. [hjv]
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