Von April bis Juli 2004 findet in Graz der erste Testbetrieb für digitales, interaktives Fernsehen via Antenne statt. Ein Projekt, das deutliche Kritik beim österreichischen Interessenverband Mulitmedia Austria (MMA) hervorruft.
Sowohl technologisch als auch ökonomisch sei dieses Konzept „mehr als fragwürdig“; die MMA-Mitglieder wollen „bei der groß verkündeten Digitalisierung Österreichs keine
Projektförderungen in Anspruch nehmen“, meinte Multimedia Austria-Generalsekretär Gustav Soucek.
Soucek wies darauf hin, dass das Projekt in Deutschland schon nicht den erwarteten Erfolg brachte und dessen Akzeptanz zudem höchst ungewiss ist.
Einen weiteren Kritikpunkt stellen für Multimedia Austria die 4,5 Millionen Euro dar, die der Grazer Digitalisierungs-Feldversuch verschlingen wird. „Terrestrisches digitales TV um diesen Preis für ein paar hundert Leute zu testen bedeutet eine Geldvernichtungsaktion, die ebenso wenig zu rechtfertigen ist wie die Tatsache, dass das Projekt Digitalisierung offenbar auch aus den
Mitteln der ORF-Gebührenerhöhung finanziert wird.“
Daher bekräftigt die Multimedia Austria, die mittlerweile 900.000 Haushalte in Österreich auf ihren Multimedianetzen versorgt, ihren Standpunkt: Wettbewerbsgleichheit bei der Digitalisierung, keine öffentlichen Investitionen in unzeitgemäße Technologie, keine Steuergelder ausRundfunkgebühren für die Aufrüstung terrestrischer Netze. [lf]
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