Der Medienkonzern News Corp. darf sich mit seiner Tochter Sky Italia am Bewerbungsverfahren um freie DVB-T-Kapazitäten in Italien beteiligen. Mit dieser Entscheidung ging der Staatsrat auf Konfrontationskurs gegen die Berlusconi-Regierung.
Bereits im Juli 2010 hatte die Europäische Kommission grünes Licht für terrestrische Aktivitäten von Sky Italia unter der Bedingung erteilt, dass die Pay-TV-Plattform bis mindestens 2015 ausschließlich unverschlüsselte Programminhalte per DVB-T verbreitet. Auch die italienische Kommunikationsbehörde AgCom hatte die Pläne durchgewunken. In der Folge hatte die Berlusconi-Administration allerdings versucht, das terrestrische Engagement von News Corp. zu unterbinden.
Pikant wird die Angelegenheit dadurch, dass Berlusconi mit seiner Mediaset-Gruppe die drei größten Privatsender des Landes – Canale 5, Italia Uno und Rete 4 – betreibt und damit in direkter Konkurrenz zu Murdochs News Corp. steht. Bereits in der Vergangenheit hatten sich beide Medienmogule immer wieder juristische Scharmützel geliefert.
Durch die Entscheidung des italienischen Staatsrats, über die der Branchendienst „Broadband TV News“ am Mittwoch berichtete, wird der Weg für das Ausschreibungsverfahren der verbleibenden fünf DVB-T-Multiplexe geebnet. Insgesamt sind in Italien 21 Multiplexe für terrestrische Digitalausstrahlungen verfügbar. 11 davon werden bereits von den privaten Veranstaltern Mediaset und Telecom Italia genutzt, fünf weitere von regionalen Anbietern. [ar]
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