Der Verwaltungsratsvorsitzende des Saarländischen Rundfunks, Thomas Kleist, will die knapp gefüllten Kassen des Senders durch erhöhte Zahlungen aus dem internen ARD-Finanzausgleich füllen lassen. Rückendeckung gibt es vom SR-Rundfunkrat.
Wie das Branchenportal „Funkkorrespondenz“ am Freitag berichtete, sagte Kleist anlässlich der Veröffentlichung des SR-Jahresabschlusses 2009, eine Anhebung könne die Suche nach immer kleinteiligeren Hilfsmaßnahmen beenden. Zugleich würden durch eine eine Entscheidung für höhere Zuwendungen auch vergangene Sparmaßnahmen seines Senders angemessen gewürdigt.
Im ARD-Finanzausgleich wird ein Prozent des jährlichen Netto-Gebührenaufkommens der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt geparkt. 2009 lag der Betrag bei 53 Millionen Euro. Neben dem Saarländischen Rundfunk, der 53,76 Prozent der Gelder erhält, wird Radio Bremen (46,24 Prozent) auf diese Weise mit Stützzahlungen versorgt.
Seit 2008 haben sich die ARD-Verantwortlichen zudem auf weitere Maßnahmen verständigt, um ihre beiden kleinsten Landesrundfunkanstalten finanziell zu entlasten. Dazu zählen die Absenkung der geforderten Zulieferungsquoten für das ARD-Hauptprogramm im Rahmen des „Fernsehvertragsschlüssels“ sowie der Ausbau von Kooperationen etwa mit dem NDR und dem SWR. Für diese Lösung hatte sich die Medienpolitik stark gemacht.
Kleist forderte, den Finanzausgleich auf 1,5 Prozent aufzustocken und die Gelder paritätisch auf „seinen“ Saarländischen Rundfunk und Radio Bremen zu verteilen. Mit einem Defizit von rund einer Million Euro war der SR auch 2009 in die roten Zahlen gerutscht. Die Ausgaben lagen bei 113,6 Millionen Euro, auf Einnahmeseite standen 112,6 Millionen Euro gegenüber, von denen 95,7 Millionen Euro aus Gebührengeldern und ARD-Zuschüssen stammten.
Update 13.14 Uhr: Überarbeitete Neufassung der Meldung[ar/mw]
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