Der designierte Intendant des Saarländischen Rundfunks, Thomas Kleist, kritisiert die Klage von Zeitungsverlagen gegen die umstrittene „Tagesschau“-App als unklug.
„Ich wage die Prognose, dass die Verleger mit ihrer Klage hinten runterfallen werden“, sagte Kleist, der an diesem Freitag (1. Juli) sein Amt antritt, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Saarbrücken.
Acht Zeitungsverlage hatten vor einer Woche gegen die umstrittene „Tagesschau“-Anwendung für Smartphones und den Tablet-Computer iPad geklagt. Solche kostenlosen Angebote der gebührenfinanzierten Sender gefährdeten die Verlage, hieß es zur Begründung. Besonders kritisierten die Verleger das aus ihrer Sicht nicht sendungsbezogene, zu umfangreiche Textangebot. Auch die ARD-Vorsitzende Monika Piel hatte die Klage scharf kritisiert.
SR-Mann Kleist meint dazu: „Ich wäre dafür, dass man sich gemeinsam an den Verhandlungstisch setzt, statt sich vor Gericht zu bekriegen“. Kleist verwies darauf, dass der Gesetzgeber entschieden habe, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch im Online-Bereich bewegen müsse, um die junge Generation mitzunehmen.
„Die Verleger versuchen, eine unscharfe Formulierung im Gesetz für sich auszunutzen“, sagte er. „Denn der Gesetzgeber hat den öffentlich-rechtlichen Sendern verboten, ‚presseähnliche‘ Produkte im Online-Bereich anzubieten, ohne den Begriff zu definieren“. [dpa]
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