Der vor einer möglichen Übernahme durch Finanzinvestoren stehende Onlinemarktplatz-Betreiber Scout24 will mit Zukäufen selbst wachsen.
So habe das im MDax notierte Unternehmen Interesse an dem Anzeigengeschäft von Ebay, zu dem in Deutschland „Ebay Kleinanzeigen“ und „mobile.de“ gehören, sagte Unternehmenschef Tobias Hartmann in einer Telefonkonferenz mit Journalisten am Montag. „Wir gehen davon aus, dass sich der Markt konsolidieren wird.“ Scout werde dabei eine aktive Rolle spielen.
Auch der Medienkonzern Axel Springer strebt einem Bericht der Zeitschrift „Capital“ zufolge einen Kauf der Anzeigensparte Ebay Classifieds Group an. In der Branche wird über einen Kaufpreis in Höhe von rund zehn Milliarden US-Dollar (8,84 Mrd Euro) spekuliert. Die Onlinehandels-Plattform Ebay hatte Anfang März mitgeteilt, ihre Konzernstruktur auf den Prüfstand zu stellen.
Derweilen steht Scout24 selbst möglicherweise vor einer Übernahme. Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone hatten Mitte Februar ihr Übernahmeangebot erhöht. Der mögliche Gesamtkaufpreis würde sich laut Unternehmensangaben inklusive Schulden auf etwa 5,7 Milliarden Euro belaufen.
Scout24 ist derzeit mit seinen Internetportalen in den drei Sparten Immobilien, Auto und Finanzen gut aufgestellt. Zuletzt kauften die Münchner das Portal „Finanzcheck.de“. Der Konzernumsatz kletterte wie bereits bekannt 2018 um 12,5 Prozent auf 531,7 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 15,3 Prozent auf 291,5 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 165 Millionen Euro übrig bleiben und damit fast die Hälfte mehr als 2017. Auch zukünftig rechnet sich der Portalbetreiber gute Wachstumschancen aus, da der Onlinewerbemarkt in Deutschland und Europa zunehme. Der Umsatz soll 2019 um 15 bis 17 Prozent zulegen. [dpa]
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