
Berlin – Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, hat die öffentlich-rechtlichen Sender für ihre Online-Expansion kritisiert. Ein juristisches Vorgehen sei nun Sache der Verlage.
Die Internetangebote von ARD und ZDF sprengten den „ordnungspolitischen Rahmen“, sagte Mathias Döpfner am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den aktuellen Zahlen des Axel-Springer-Konzerns. Aus Sicht Döpfners ist es nicht akzeptabel, dass ARD und ZDF Gebührenmilliarden dafür einsetzen, im Internet kostenlose Zeitungsangebote zu unterbreiten. Verlage dagegen müssten sich allein über Werbung finanzieren. Das Geschäft verlief für Axel Springer allerdings sehr gut: Zur Jahresmitte erreichte der Verlag ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 261,2 Millionen Euro und liegt damit 61 Prozent über dem Vorjahr.
Mehrfach hatten Verleger den Öffentlich-Rechtlichen im Zuge der jüngst abgeschlossenen Drei-Stufen-Tests Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen. Ein juristisches Vorgehen gegen die Onlinepläne der Öffentlich-Rechtlichen sei Sache der privaten Verbände, sagte Döpfner. Eine mögliche Beschwerde bei der EU-Kommission hatte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Wolfgang Fürstner, im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN bereits angekündigt (DF berichtete). [cg]
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