Der Musikstreaming-Marktführer Spotify gilt schon lange als ein heißer Börsenkandidat. Jetzt wiegelt einer der Gründer ab: „Wir brauchen kein Geld.“ Die Firma relativiert aber seine Worte.
Der Musikstreaming-Dienst Spotify hat nach Aussage seines Mitgründers Martin Lorentzon derzeit kein Interesse an einem Börsengang. Die Berichte darüber seien komplett aus der Luft gegriffen, sagte Lorentzon am Freitag dem schwedischen Rundfunk. „Wir brauchen kein Geld, wir haben bereits genug Geld und wir suchen auch nicht nach mehr Geld. Ein Börsengang steht nicht auf der Agenda.“
Spotify relativierte nachträglich Lorentzons Äußerungen: „Martin ist Co-Gründer und Mitglied von Spotify, aber kein Sprecher des Unternehmens.“ Spotify habe zwar „keine konkreten Pläne bestätigt“, an die Börse zu gehen. „Aber es bleibt eine Option für uns, wenn wir es für das Richtige für unsere Firma, unsere Mitarbeiter und unsere Investoren halten.“
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde in verschiedenen Medien über Börsenpläne der schwedischen Firma berichtet – entweder auf traditionellem Weg oder über eine Direktplatzierung ohne das übliche Preisbildungsverfahren an der New Yorker Börse. Das „Wall Street Journal“ nannte vor zwei Monaten schon den September als möglichen Termin für ein Börsendebüt. Medienberichten zufolge wurde Spotify zuletzt mit rund 8,5 Milliarden Dollar bewertet.
Spotify ist der Marktführer im Geschäft mit Musik-Streaming, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Der Dienst kommt nach eigenen Angaben auf 50 Millionen zahlende Abo-Kunden und mehr als 100 Millionen Nutzer insgesamt. Lorentzon zufolge befinde sich das Unternehmen weiter im Wachstumsmodus, wann es einen Gewinn erwirtschaften werde, sei unklar. [dpa]
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