Der internationale Sportrechte-Vermarkter Sportfive hat auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN die Notwendigkeit für wirkungsvolle Kopierschutz-Maßnahmen und Aufnahmesperren bei TV-Übertragungen von Spitzensport betont.
„Als Vermarktungspartner zahlreicher Inhaber medialer Inhalte aus dem Bereich des Sports hat Sportfive grundsätzlich ein hohes Interesse daran, dass diese Inhalte ausreichend gegen unberechtigte Nutzung geschützt sind“, teilte Deutschland-Geschäftsführer Philipp Hasenbein auf Anfrage der Redaktion mit.
In Abstimmung mit seinen Vermarktungspartnern und Lizenzgebern als Inhabern der von Sportfive vermarkteten Inhalte stelle man durch entsprechende vertragliche Regelungen soweit wie möglich sicher, dass Sender und andere Lizenzpartner die Inhalte durch entsprechende Maßnahmen vor unberechtigter Speicherung, Vervielfältigung und Weiterleitung schützten, sagte Hasenbein.
„Welche konkreten Maßnahmen in diesem Zusammenhang gefordert werden bzw. umsetzbar erscheinen, unterliegt einer Einzelfallbetrachtung“, ließ sich der Vermarkter ein potenzielles Hintertürchen offen. Hintergrund der Anfrage war eine Absage der National Basketball Association für die Übertragung des diesjährigen NBA-Finales auf ARD und ZDF gewesen. Die öffentlich-rechtlichen Sender waren mit Verweis auf die fehlende Verschlüsselung und die Empfangbarkeit im benachbarten Ausland nicht zum Zuge gekommen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
In den vergangenen Wochen hatten bereits Vertreter der US-Filmindustriedarauf hingewiesen, dass ARD und ZDF bei einem Verzicht aufGrundverschlüsselung bei der HD-Rechtevergabe für attraktive Kinohitskünftig leer ausgehen könnten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das Problem scheint sich den Ausführungen von Sportfive zufolge zunehmend auch beim Erwerb von Übertragungsrechten für Sportveranstaltungen zu stellen.
Sportfive war ursprünglich 2001 aus einer Fusion der Sportvermarktung der RTL Group und der französischen Pay-TV-Tochter Sport+ der Canal-Plus-Gruppe hervorgegangen. Das Unternehmen, das seit 2006 zum französischen Medienkonzern Lagardère gehört, deckt das gesamte Spektrum der Sportrechtevermarktung inklusive des Handels mit internationalen Fernsehrechten ab.
Das Unternehmen gilt als weltweit führend in der Fußballvermarktung und vermarktet mehr als 30 Fußball-Verbände, 250 internationale Vereine und 10 Ligen. In Deutschland zählen unter anderem der Hamburger SV, Hannover 96, Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund zu den Partnern. Neben der Vermarktung der Olympischen Spiele 2014 und 2016 in zahlreichen europäischen Märkten ist Sportfive auch im Bereich Handball, Basketball, Rugby, Triathlon, Tennis und Motorsport aktiv. [ar]
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