Das Studio von Spiegel TV in Berlin wird geschlossen. Der einstmals stolze Produktionsstandort mit rund 80 Mitarbeitern litt zuletzt an Auftragsmangel.
Spiegel TV schließt zum 31. Dezember 2013 sein Berliner Studio. Wie die „Berliner Zeitung“ am Mittwoch berichtete, sei der Grund eine fehlende wirtschaftliche Perspektiven. Von ehemals 80 Mitarbeitern der Produktionsfirma in Berlin bleiben nach der Schließung nur noch sechs übrig. Diese sollen künftig zu ihren Kollegen von Spiegel Online in die Georgenstraße ziehen.
Berlin gehörte einst zu den stärksten Standorten von Spiegel TV. In dem Studio wurden zahlreiche Formate für verschiedene Sender produziert, darunter die Nachrichten für den Sender Vox. Mit XXP unterhielt der Berliner Ableger sogar einen eigenen Fernsehsender. Die goldenen Zeiten für das Studio sind jedoch längst vorbei. So verkaufte Spiegel TV zunächst seinen Sender und verlor dann auch noch den Auftrag von Vox. Zuletzt hatte die Produktionsfirma einen Auftrag für die Produktion des Formats „Quadriga“ für Deutsche Welle TV an den Konkurrenten Cineplus verloren.
Geschäftsführer Dirk Pommer ist sich laut „Berliner Zeitung“ sicher, dass sich die geschäftliche Situation von Spiegel TV in Zukunft wieder verbessern werde, nachdem für das laufende Jahr bei einem Umsatz von 36 Millionen Euro nochmal rote Zahlen erwartet werden. Ausschlaggebend dafür wird jedoch sein, ob das Unternehmen auch weiterhin seine Drittsendezeiten-Formate bei RTL und Sat.1 ausstrahlen darf. Beide Sender beklagten zuletzt die Vergabeentscheidungen der zuständigen Medienanstalten. Weiterhin werden am Standort Hamburg die Spartenkanäle Spiegel TV Wissen und Spiegel Geschichte produziert. [ps]
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