Spiegel nimmt Bento vom Netz – neues Angebot geplant

Der Spiegel macht Schluss mit Bento. Nun soll ein komplett neu entwickeltes Angebot für junge Leser entstehen.

Bei Bento, dem 2015 gegründeten jungen Magazins des Spiegel, lag der Fokus auf Karriere, Kultur und Wissenschaft. Im Herbst soll Bento nun eingestellt und durch das neue Magazin ersetzt werden. Laut Verlag hätten auch Schwierigkeiten durch die Corona-Krise und der damit verbundene Einbruch des Werbemarktes die Einstellung des Magazins beschleunigt.

Das neue Format mit dem aktuellen Arbeitstitel „Spiegel Start“ soll sich inhaltlich noch mehr am Spiegel selbst orientieren und verstärkt mit dem Bezahlmodell Spiegel+ verknüpft werden.

„Analysen zeigen, dass auch junge Menschen unter 30 den Spiegel mit aktuellen politisch-gesellschaftlichen Themen assoziieren und ihn als Quelle glaubwürdiger Information schätzen“, so Spiegel-Chefredakteurin Barbara Hans: „Die Zielgruppe wünscht sich vom Spiegel Orientierung: zu Fragen rund um Studium und Jobeinstieg. Ein darauf zugeschnittenes Angebot werden wir nun entwickeln – mit Spiegel Start.“

Insgesamt 16 Redakteurinnen und Redakteure seien von der Auflösung des Magazins betroffen. Bei Spiegel Start sollen zunächst fünf Mitarbeiter beschäftigt werden. Laut Spiegel sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, ob das durch den Einstellungsstopp wegen der Coronakrise funktioniert, bleibt abzuwarten.

„Es ist großartig, wie schnell, mutig und professionell die jungen Redakteurinnen und Redakteure die Marke Bento aufgebaut und mit Leben gefüllt haben. Umso schmerzhafter ist es zu sehen, dass trotz dieses großen Engagements und guter erster Jahre die wirtschaftlichen Aussichten für Bento nicht mehr gut sind“, sagt Stefan Ottlitz, Leiter der Produktentwicklung des Spiegel.

Neben einem digitalen Angebot plant der Spiegel auch ein gedrucktes, noch von der Bento-Redaktion entwickeltes, Beiheft des neuen Magazins. Dieses soll dem Spiegel beiliegen und außerdem an Universitäten und Hochschulen verteilt werden.