Der Axel-Springer-Verlag plant offenbar einen erneuten Einstieg in das TV-Geschäft. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete am Dienstag unter Berufung auf Verhandlungskreise, der Medienkonzern erwäge einen neuerlichen Anlauf bei Pro Sieben Sat 1.
Ein Sprecher des Medienkonzerns dementierte am Dienstag entsprechende Pläne jedoch vehement und verwies gegenüber Agenturen ein vermeintliches Interesse ins Reich der Fabel. Weder verfolge man Pläne, sich an der Sendergruppe zu beteiligen, noch führe man entsprechende Gespräche. Mehr noch: Ein Einstieg von Springer bei Pro Sieben Sat 1 sei noch nie so unwahrscheinlich wie zum jetzigen Zeitpunkt gewesen.
Die SZ hatte unter Berufung auf Verhandlungskreise fortgeschrittene Gespräche über eine mögliche Beteiligung im 25-Prozent-Bereich berichtet, allerdings eingeschränkt, dass nicht vor der zweiten Jahreshälfte mit einer entsprechenden Entscheidung zu rechnen sei. Gegenüber der Zeitung hatte eine andere Sprecherin ein Engagement nicht grundsätzlich ausgeschlossen, jedoch betont, es gebe keine konkreten Überlegungen.
Bereits 2005 hatte Axel Springer seine Fühler nach Pro Sieben Sat 1 ausgestreckt, war damals aufgrund der drohenden Monopolstellung im Medienbereich jedoch vom Bundeskartellamt in seine Schranken verwiesen worden. Nach der im Anschluss angestoßenen Springer-Klage hatte der Bundesgerichtshof in letzter Instanz das Veto der Kartellhüter als rechtmäßig bezeichnet.
Die aktuellen Spekulationen werden durch öffentlich formulierte Absichten der derzeitigen Mehrheitsinvestoren Permira und KKR befördert, sich bei Pro Sieben Sat 1 schrittweise zurückzuziehen. Neben einem Direktverkauf wird ein Verkauf über die Börse als wahrscheinlichstes Exit-Szenario gehandelt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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