
München – Nachdem im vergangenen Monat Vorstandschef de Posch seinen Rückzug bekannt gegeben hatte, könnte die ProSiebenSat.1 Media AG nun vor ihrer Zerschlagung stehen.
Das berichtet das Fachmagazin „W&V“ in seiner aktuellen Ausgabe. Dem Bericht nach haben die Mehrheitseigner Permira und KKR bereits eine Arbeitsgruppe mit dem Titel „Zerschlagung ProSiebenSat1“ gebildet. Dabei scheinen die Sender Sat.1 und N24 bei möglichen Käufern besonders hoch im Kurs zu stehen. Springer-Chef Mathias Döpfner sagte erst kürzlich gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Wenn Sat.1 zum Verkauf stünde, wären wir verpflichtet, uns den Sender noch einmal genau anzuschauen“ (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Der Springer-Konzern war Ende 2006 am Kartellamt gescheitert, ProSiebenSat.1 vollständig zu übernehmen.
Nach Informationen der „W&V“ steht die Zerschlagung des Medienkonzerns allerdings nicht unmittelbar bevor. Dem Bericht nach rechnen zahlreiche Kenner der Branche erst ab dem Jahr 2010 mit einem Verkaufsprozess.
ProSiebenSat.1-Aufsichtratsvoristzender Götz Mäuser hingegen dementiert alle Gerüchte: „Das ist kompletter Unsinn. Nichts von den Gerüchten ist wahr“, erklärte er der „W&V“. Auch ein anderes Szenario ist denkbar: Hinter den Gerüchten könnten Finanzinvestoren stecken, die gezielt den Aktienkur schwächen wollen, so der Bericht. Das Ziel dieser Aktion ist klar: Man könnte sich Anteile an der Senderfamilie zu günstigen Preisen sichern. [mg]
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