Rupert Murdochs Medienkonzern News Corporation zieht Medienberichten zufolge in Erwägung, die Formel 1 zu kaufen. Murdoch will dafür ein Konsortium gründen, dem unter anderem der mexikanische Milliardär Carlos Slim angehören könnte.
Noch sei alles sehr spekulativ, derzeit befinde sich der Medienkonzern noch in der Sondierungsphase, schrieb Sky-News-Reporter Mark Kleinman im sendereigenen Blog am Dienstag. Murdochs Konzern News Corp, zu dem auch der Nachrichtenkanal Sky News gehört, zieht nach Kleinmans Darstellung in Betracht, ein Konsortium zu gründen, um die Königsklasse des Rennsports zu übernehmen.
Daher würden unter anderem Verhandlungen mit „einem großenAutohersteller“ der F1 sowie dem mexikanischen Milliardär Carlos Slimüber eine mögliche Partnerschaft geführt. Slim wird mit einem Privatvermögen von 49 Milliarden Euro vom Wirtschaftsmagazin „Forbes“ alseiner der reichsten Männer der Welt gehandelt. Er unterstützt derzeitbereits das Swiss-Sauber-Formel-1-Team und dessen Piloten Sergio Perez.
In 18 Monaten komme es zu einer Weichenstellung über die künftige Vermarktung der Formel 1, berichtete die britische Tageszeitung „The Guardian“ (Mittwochsausgabe) und zitierte einen Informanten mit der Aussage, News Corp.werde sich bis zum nächsten Treffen der Tonangebenden in der Formel 1mit konkreten Schritten zurückhalten, um zunächst in Ruhe die Rahmenbedingungen zu sondieren.
Sky-Reporter Kleinman wies in seinem Blog mehrfach ausdrücklich daraufhin, dass sich die Gespräche in einer „embryonalen Phase“ befänden und auch im Sande verlaufen könnten. Insofern seien Medienberichte über einen bevorstehenden Vollzug gänzlich aus der Luft gegriffen. Ein Kontakt mit dem Formel-1-Eigner CVC Capital Partners sei bisher noch gar nicht aufgenommen worden.
Der Finanzinvestor hatte die Holdinggesellschaft der Formel-1-Serie 2006 vom Rennsport-Magnaten Bernie Ecclestone übernommen, der jedoch weiterhin das operative Formel-1-Geschäft führt. In der britischen Zeitung „Telegraph“ dementierte Ecclestone die Spekulationen und betonte, die Formel 1 stehe nicht zum Verkauf. Auch die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Mittwochvormittagunter Berufung auf Unternehmenskreise von einem Interesse des 80-jährigen Murdoch am weltgrößten Rennzirkus berichtet.
Ein entsprechender Einstieg von Murdochs News Corp könnte allerdings auch die Kartellbehörden auf den Plan rufen. Gerade in Großbritannien verfügt der australische Medienunternehmer mit der Pay-TV-Plattform Sky Digital und mehr als zehn Millionen Abonnenten bereits über eine marktbeherrschende Stellung und ist auch im Sportrechte-Bereich stark aufgestellt. Laut Reuters könnte zudem Formel-1-Chef Bernie Ecclestone den Plänen einen Strich durch die Rechnung machen. Er besitze ein Vetorecht bei wichtigen Entscheidungen, wurde ein Informant zitiert. [js/ar]
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