Nach mehreren verlustreichen Jahren will Sony endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Im so wichtigen Smartphone-Markt bekommt der Konzern allerdings zunehmende die Sättigung zu spüren. Doch zum Glück gibt es die Playstation 4 und „Spectre“.
Die Spielekonsole Playstation, der Bond-Film „Spectre“ und ein Fokus auf teurere Smartphones haben Sony im vergangenen Quartal einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Der japanische Elektronik-Riese verdiente 120,1 Milliarden Yen (912 Millionen Euro), ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor.
Der Umsatz bewegte sich in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal dagegen kaum. Er legte um 0,5 Prozent auf 2,58 Billionen Yen zu, wie Sony am Freitag mitteilte. Das lag vor allem an einem Umsatzrückgang im Handy-Geschäft und einer schwächeren Nachfrage anderer Smartphone-Hersteller nach Sonys Kamera-Modulen für ihre Geräte.
Die Kamera-Sensoren waren in den vergangenen Jahren eine verlässliche Stütze für das Sony-Geschäft, während es in anderen Bereichen Probleme gab. Während die Japaner ihre eigenen Smartphones nur schwer loswerden können, finden sich ihre Kameras unter anderem in Samsung-Geräten und in Apples iPhones. Jetzt bekommt Sony aber auch auf diesem Wege die Abschwächung der Smartphone-Nachfrage zu spüren. Der Quartalsumsatz der Bauteile-Sparte sank im Jahresvergleich um 12,6 Prozent auf 250 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) und es gab statt der gewohnten schwarzen Zahlen einen operativen Verlust von 11,7 Milliarden Yen (89 Millionen Euro).
Das Spielegeschäft mit der Playstation half, diesen Rückschlag wieder auszugleichen. Sony verkaufte zu Weihnachten 8,4 Millionen Geräte der neuen Playstation 4, fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz der Sparte stieg um 10,5 Prozent auf 587 Milliarden Yen (4,46 Milliarden Euro), und der operative Gewinn um 46 Prozent auf 40 Milliarden Yen (305 Millionen Euro).
Bei eigenen Smartphones hatte Sony nach hohen Verlusten seine Strategie geändert. Die Japaner setzen nun vor allem auf teurere Modelle, auch wenn man dabei weniger Geräte verkauft. Diese Rechnung ging im vergangenen Quartal auf. Der Umsatz fiel zwar um 14,7 Prozent auf 384,5 Milliarden Yen (2,9 Milliarden Euro). Doch der operative Gewinn der Sparte sprang von 10,4 auf 24,1 Milliarden Yen (183 Millionen Euro) hoch.
Im Kino hatte Sony dank „Spectre“ und „Hotel Transsilvanien 2“ keine Probleme. Der Umsatz sprang um 27 Prozent auf 262,1 Milliarden Yen (knapp 2 Milliarden Euro) hoch, und das operative Ergebnis wurde mit 20,4 Milliarden Yen (155 Millionen Euro) mehr als verdreifacht.
Sony geht weiterhin davon aus, in dem noch bis Ende März laufen Geschäftsjahr die ersten schwarzen Zahlen nach drei Verlustjahren zu erzielen. Auch der schwache Yen trägt zu den besseren Zahlen bei. Allerdings schließt der Konzern offensichtlich einen hohen Verlust im laufenden Quartal nicht aus: Die Jahresprognose blieb bei 140 Milliarden Yen, während schon jetzt nach den ersten drei Quartalen ein Gewinn von 236,1 Milliarden Yen in den Büchern steht. [dpa/fs]
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