
Hamburg – Die SPD kann sich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch ohne Werbung vorstellen. Allerdings erst nach der Gebührenreform in zwei Jahren.
Der Vorsitzende der SPD-Medienkommission Marc Jan Eumann will nach der Gebührenreform 2013 die Werbung in ARD und ZDF abschaffen. Das sei kurzfristig der wichtigste Beitrag für einen fairen Wettbewerb, schrieb Eumann in einem Gastbeitrag für das Hamburger Abendblatt.
Der Sozialdemokrat kritisierte die FDP und ihre Forderung, die GEZ abzuschaffen. Deutschland habe nicht den teuersten öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Welt. Vielmehr liege Deutschland, nehme man den Anteil der Gebühren am Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner zum Maßstab, genau im EU-Schnitt. Im Vergleich mit der von der FDP favorisierten Medien-Kopfpauschale sei die GEZ billiger und effizienter, so Eumann.
Für die SPD bleibe der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch in der digitalen Welt unverzichtbar. Ob der Gerätebezug zugunsten einer sogenannten Haushaltsabgabe aufgegeben werden kann, werde aktuell durch ein Gutachten geprüft.
Zugleich stellte er Überlegungen über die zukünftige Verwendung der Rundfunkgebühren an: „Ob in zehn Jahren ausschließlich der öffentlich-rechtliche Rundfunk von den Rundfunkgebühren partizipieren soll, ist für mich eine offene Frage. Warum nicht auch die Lokalzeitung in Schleswig-Holstein oder das Stadtteil-Wiki in Hamburg?“[mw]
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