Die britische Medienanstalt BBC prüft im Rahmen ihres massiven Sparkurses laut Medienberichten sogar eine Streichung des Nachtprogramms auf ihren beiden Hauptsendern BBC 1 und BBC 2.
Wie die Tageszeitung „The Guardian“ in ihrer Mittwochsausgabe unter Verweis auf Aussagen von BBC-Generaldirektor Mark Thompson berichtete, sei eine interne Kommission derzeit damit beauftragt, Sparpotenziale im Programmbereich zu identifizieren. Allein 150 Millionen Pfund jährlich ließen sich einsparen, wenn zwischen 22.30 Uhr und 6 Uhr morgens ausschließlich auf Wiederholungen gesetzt werde.
Der Schritt könnte das Aus für den Late-Night-Talk „The Graham Norton Show“ oder nächtliche Sport- und Filmübertragungen bedeuten, an deren Stelle Wiederholungen rücken würden, regte die sogenannte „Delivering Quality First“-Kommission darüber hinaus an. Auch bei Naturdokumentationen und Fernsehfilmen könnten durch häufigere Wiederholungen finanzielle Mittel eingespart werden, betonte Thompson.
Bei BBC 2 stehen darüber hinaus eigenproduzierte Shows im Tagesprogramm auf dem Prüfstand. Denkbar sei, den Hauptsender BBC 1 zur einzigen Heimstätte für eigene regionale und landesweite Formate aufzubauen und BBC 2 stattdessen für die Zweitverwertung erfolgreicher Sendungen zu nutzen. Durch entsprechende Einschnitte will Thompson den finanziellen Engpässen begegnen, die durch die sechsjährige Festschreibung der TV-Gebühren auf das heutige Niveau verursacht werden.
Laut Thompson wurden bislang 21 unterschiedliche Sparmodelle für den Programmbereich vorgelegt. Nicht alle seien aus seiner Sicht umsetzbar. Man werde voraussichtlich im Juli eine Entscheidung treffen, welche Pläne man konkret umsetzen werde. Als interessantes Modell bezeichnete der BBC-Manager auch die Idee, die Nachtstunden mit Wiederholungen von HD-Produktionen zu füllen, denen auf diese Weise zusätzliche Aufmerksamkeit zuteil würde. [ar]
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