
Madrid – Die spanische Regierung will noch vor der Analog-Abschaltung am 30. März einen Beschluss fassen, der die Grundlage für den Start von HDTV über terrestrisches Fernsehen liefern soll.
Um das hochauflösende Fernsehen voranzubringen, will die spanische Regierung alle Hersteller von Empfangstechnik verpflichten, in ihre TV-Geräte ab 21 Zoll einen HDTV-Decoder zu verbauen. Darüber berichtet das Branchenmagazin „Advanced Television“. So könnten Anbieter so viele HDTV-Sender anbieten, wie es technisch möglich sei. Wenn ein Betreiber sich mit einem anderen einen Multiplex teile, müssten sich beide über die Ausstrahlung von HDTV verständigen.
Bislang biete lediglich die Satelliten-Plattform Digital Plus ein breites HDTV-Angebot an. Rund zehn Betreiber hätten Pläne, zukünftig doppelt so viele HDTV-Sender anzubieten. Diverse Regionalsender wie der katalanische TV3 oder Aragon TV würden parallel ebenfalls HDTV-Sender anbieten. Der Sender Telemadrid mit Basis in Madrid will dem Magazin zufolge ebenfalls in HDTV starten.
Das „Royal Decree“ sehe ebenfalls vor, dass die DVB-T-Multiplexe an die Sender verteilt würden. Jeder Spanien-weite Privatsender bediene dabei einen ganzen Multiplex mit einer Kapazität von bis zu fünf Sendern. Die staatliche Gruppe RTVE liefere zwei bis acht Sender.
In Spanien gibt es laut Advanced Television bis zu 45 DVB-T-Sender. Die Bezahlplattform für terrestrisches Fernsehen, die von Albertis Telecom betrieben und von Mediapro verwaltet wird, will zudem in Kürze zwischen vier und acht Sender für monatlich rund 25 Euro anbieten.
Mittlerweile gebe es in Spanien elf Millionen Haushalte, die DVB-T empfangen. Zudem seien 27 DVB-T-Empfangsgeräte im Umlauf. Mehr als 85 Prozent aller spanischen Haushalte hätten bei einem Zuschaueranteil von 56,5 Prozent Zugang zu terrestrischem Fernsehen. [ar]
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