
Der japanische Elektronikkonzern Sony steckt weiter in den tiefroten Zahlen. Insgesamt belief sich der Verlustwert auf 456,7 Milliarden Yen. Dennoch erwartet der Playstation-3-Hersteller die baldige Rückkehr in die Gewinnzone.
Zwar ist der für April erwartete Rekordverlust in Höhe von 520 Milliarden Yen ausgeblieben, dennoch stieg der Nettoverlust um 197,1 Milliarden Yen auf 456,7 Milliarden an. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftszahlen weiter hervorging, sank der Umsatz des Unternehmens um 9,6 Prozent auf 6,5 Billionen Yen. Als Begründung führte der japanische Konzern den starken Yen sowie das Erdbeben in Japan und die Flutkatastrophe in Thailand an. Zudem sei die Lage in den etablierten Märkten weiterhin schlecht gewesen.
Vor allem in den Bereichen LCD-TVs, PCs sowie in der Sparte der digitale Bildprodukte, zu denen auch Digitalkameras zählen, verringerten sich die Absätze. Auch das Spielegeschäft schwächelte weiter. Hier führte der Anbieter die strategisch reduzierten Preise seiner Spielekonsole Playstation 3 ins Feld. Die Verluste im LCD-TV-Geschäft begründete Sony mit weniger abgesetzten Einheiten sowie dem Preisverfall der Geräte.
Mit seiner TV- und Kinosparte Sony Pictures konnte der Konzern im Vergleich zum Vorjahr seine Verkäufe um 9,6 Prozent auf 657,7 Milliarden Yen steigern. Zum einen zeigte sich der japanische Elektronikreise mit seinen Einnahmen aus dem TV-Geschäft zufrieden, zum anderen konnte das Unternehmen von höheren Umsätzen aus der Pay-TV-Rechteverwertung und gesteigerten Video-On-Demand-Verkäufen seiner Kinohits profitieren. Dennoch ging hier der operative Gewinn um 4,5 Milliarden Yen auf 34,1 Milliarden zurück.
Trotz des seit nunmehr vier Jahren anhaltenden Negativtrends erwartet Sony für das Ende des neuen Geschäftsjahres die Rückkehr in die Gewinnzone. Vor allem der Markt für Verbraucherprodukte und der Bereich professioneller Geräte und Lösungen sollen sich von den wirtschaftlichen Folgen der Naturkatastrophen in Japan erholen. Der Konzern rechnet zum 13. März 2013 mit einem Plus von 30 Milliarden Yen.
Im Zuge einer umfangreichen Umstrukturierung hatte der Konzern bereits angekündigt, rund 10 000 Arbeitsplätze zu streichen. Der Stellenabbau betreffe die gesamte Gruppe und schließe Mitarbeiter inGeschäftsbereichen ein, die verkauft werden sollen. UnternehmenschefKazuo Hirai erklärte, Sony werde „sichverändern“.
Im März kündigte das Unternehmen die Initiative „One Sony“an, die künftig die Bereiche Spiele, Mobile und Digital Imaging zu dendrei Säulen des Konzerns machen soll. Sony hatte zudem denVerkauf seines Chemiegeschäfts an die staatliche Entwicklungsbank vonJapan bekanntgegeben. Am 1. April legten Sony, Toshiba und Hitachi ihre kleinen und mittleren LCD-Geschäfte zusammen.Insgesamt sind von diesen beiden Entwicklungen nach Angaben desUnternehmens voraussichtlich 5000 Mitarbeiter – etwa 2000 durch dieLCD-Fusion sowie weltweit 3000 durch den Chemiespartenverkauf -betroffen. [rh]
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