Am Donnerstag haben die Teilnehmer des 21. Symposiums der Deutschen TV-Plattform in Wiesbaden über den neuen Trend Social TV diskutiert. Am Ende stand das Ergebnis, dass die parallele Nutzung von TV und mobilen Geräten keine Gefahr für konventionelles Fernsehen darstellt, sondern die TV-Anbieter von der neuen Entwciklung profitieren können.
Wie die Deutsche TV-Plattform am Donnerstag mitteilte, bewerteten unter anderem Vertreter von SWR, ProSiebenSat.1, Sky, Samsung und der Deutschen Telekom die Chancen, die sich durch Second-Screen-Nutzung ergeben, überwiegend positiv. Zwar bestehe durchaus die Gefahr, dass durch die gleichzeitige Nutzung von Laptops, Tablets und Smartphones die Fernsehzuschauer abgelenkt würden, doch böten sich auch zahlreiche Möglichkeiten der Verknüpfung verschiedener Medien. So eröffnen weiterführende Informationen und Zusatzinhalte auf den Zweitbildschirmen den TV-Sendern neue Möglichkeiten, Zuschauer verstärkt an sich zu binden und ihnen über Social TV-Angebote die Chance zur Interaktion zu bieten.
Hervorgehoben wurde dabei unter anderem das aktuelle Beispiel „Tatort+“, bei dem die Zuschauer im Anschluss an die „Tatort“-Folge „Der Wald steht schwarz und schweiget“ vom 13. Mai Online weiter ermitteln konnten. Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten planen nach dem Erfolg dieser Aktion in Zukunft weitere Social TV-Angebote bereitzustellen. Auch ProSiebenSat.1 experimentierte im Rahmen seiner Unterhaltungsshow „The Voice of Germany“ bereits mit großer Zuschauerresonanz mit derartigen Angeboten, wie ein Sprecher der Sendergruppe auf dem Symposium sagte. Auch die Werbewirtschaft würde sich mittlerweile brennend für das Social-TV-Phänomen interessieren, allerdings hapere es noch an der Messbarkeit.
Auch im Pay-TV-Bereich ist Social TV längst ein Thema, wie es am Donnerstag in Wiesbaden hieß. So zeige sich besonders am Beispiel der Multiscreen-Dienste Sky Go und Sky+, dass sich die Nutzung von TV-Inhalten vor allem auf dem iPad aktuell großer Beliebtheit erfreue.
Welche Popularität Social-TV-Angebote schon jetzt genießen zeigte sich unter in den USA beim Staffelfinale von der Castingshow „American Idol“. Wie der Onlinedienst „Mashable“ berichtete, konnte das Format trotz sinkender Quoten bei der TV-Ausstrahlung einen neuen Social-TV-Rekord aufstellen. So sollen sich die Zuschauer während der laufenden Sendung mit zirka 1,2 Millionen Kommentaren auf der zugehörigen Social-Media-Website rege Diskussionen geliefert haben.
Doch nicht nur die etablierten Sendeanstalten können von der neuen Form des Mitmachfernsehens profitieren, sondern vor allem auch neue Unternehmen mit frischen Ideen. Dies zeigte sich auf dem Symposium in Wiesbaden am Beispiel des jungen Startups Zapitano, das mit einer neuen Social-TV-Plattform den Trend zum „permanenten Public Viewing“ anstoßen möchte. [ps]
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