Laut dem neuesten Ericsson ConsumerLab Insight Report steigt sowohl die Nutzerzahl als auch die durchschnittlich verbrachte Zeit auf sozialen Netzwerken weiter an.
Allerdings wächst auch das Misstrauen. Mehr als 60 Prozent der Nutzer machen sich Sorgen über die Sicherheit ihrer persönlichen Daten. Und 40 Prozent glauben, dass übermäßiger Konsum von sozialen Netzwerken abwertend von anderen beurteilt wird. Beide Werte erscheinen wenig verwunderlich bei Skandalen, wie dem um Cambridge Analytica oder dem Diebstahl von zig Millionen Facebook-Zugangsdaten.
Das soziale Netzwerk von Mark Zuckerberg musste deshalb in Europa auch den Verlust von Millionen Nutzern verkraften, konnte global gesehen jedoch Zuwächse verzeichnen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Gab es 2014 noch 1,3 Milliarden aktive monatliche Nutzer, die durchschnittlich 30 Minuten pro Tag auf sozialen Plattformen von Facebook Inc., also Facebook, Instagram und WhatsApp, verbrachten, so sind es 2018 bereits 2,5 Milliarden, die durchschnittlich 47 Minuten täglich in dieselben Netzwerke investieren. Trotz jüngst häufiger werdender negativer Berichterstattung, beispielsweise im Rahmen besagter Datenschutzskandale, haben soziale Netzwerke also anscheinend noch nicht ihren Zenit erreicht.
Von zehn der 2008 noch beliebtesten sozialen Netzwerke gibt es jedoch fünf inzwischen nicht mehr und nur zwei zählen auch 2018 noch zu den beliebtesten Plattformen. Facebook führt die Spitze der beliebtesten Marken zwar aktuell noch an, doch sowohl der Zuwachs der Nutzerzahlen als auch der Wachstum der auf der Seite verbrachten Zeit verlangsamt sich momentan und geht in einigen Ländern sogar zurück.
Mehr als 50 Prozent der Nutzer in den Großbritannien und den USA sind bereits mit Fake-News in Berührung gekommen. Diese untergraben nachhaltig das Vertrauen der Nutzer in die sozialen Netzwerke. Die Nutzer erwarten von den Unternehmen, dass diese verstärkt gegen jede Art von Fake-News vorgehen sollen.
Obwohl Verbraucher inzwischen weniger Inhalte teilen, sind Social Media-Dienste ein integraler Bestandteil des Alltags geworden und werden noch längere Zeit eine wichtigen Rolle in der digitalen Welt. Ein Ende ist zumindest laut des Ericson-Berichts nicht absehbar. [jrk]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com