Snapchat erkennt bald Produkte von Amazon

Snapchat will nicht mehr länger tatenlos dabei zusehen, wie Instagram ihnen in genau dem Markt davon läuft, den Snapchat selbst geschaffen hat. Nun setzt man anscheinend auf Produkterkennung – und Amazon.

Tief im Quellcode einer neuen Version von Snapchat finden sich recht deutliche Hinweise auf die „Visual Search“. Diese scheint Produkte und Barcodes mittels der Kamera erkennen zu können und direkt an Amazon weiterzuleiten. Ein weiterer Partner ist offenbar Shazam, das Musikstücke erkennen kann.

Ein bisschen erinnert das Feature an das erst kürzlich gestartete Google Lens, mit dem ebenfalls Produkte im Netz gesucht werden können. Hier fehlt jedoch eine exklusive Anbindung an Amazon. Vorstellbar wäre eine Einbindung des Affiliate-Programms für Werbung von Drittanbietern, was eine attraktive Monetarisierung für Creator darstellen würde.

Irgendetwas musste sich Snap auf jeden Fall überlegen. Im letzten Quartalsbericht machte sich eine Lücke von 385 Millionen Dollar bemerkbar, die Umsätze gingen um 14 Millionen Dollar zurück. Zudem sind auch die Nutzer unzufrieden: Eine ständige Überarbeitung der Oberfläche sorgte für großen Unmut, prominente Nutzer sprachen sich gegen das Netzwerk aus und zogen auf Instagram um.

Obwohl Snapchat eigentlich erst diese Nische erschaffen – oder zumindest erfolgreich gemacht – hat. Nun muss man dabei zusehen, wie Instagram einen Vorsprung von 100 Millionen Nutzern aufweisen kann.

Die Hinweise zu den Neuerungen kommen von einem Entwickler, der diese an das Onlinemagazin „TechCrunch“ weitergegeben hat. Bei vorherigen Aufdeckungen sei es in der Vergangenheit immer zu tatsächlichen Veröffentlichungen gekommen, daher wäre laut der Kollegen auch dieses Mal mit einem finalen Release zu rechnen.

Ein Kommentar der Snap Inc. blieb bis jetzt leider aus. Doch näherten sich Snap und Amazon in letzter Zeit wieder ein bisschen mehr an, schließlich wird sogar die zweite Generation der Kamera-Brille „Spectacles“ dort vertrieben. [jk]