Die bei Deutschen ungebrochene Beliebtheit von Produkten wie Smartphones, Tablet-PCs und auch Smart-TVs lässt die Konsumentenelektronikbranche zuversichtlich auf 2012 blicken. Sie erwartet in diesem Jahr ein Wachstum von drei Prozent.
Das gab der deutsche Unterhaltungselektronik-Verband ZVEI am Freitag bekannt. Von 27,16 Milliarden Euro im vergangenen Jahr wolle die Branche 2012 auf rund 28 Milliarden Euro ansteigen.
Das stärkste Wachstum mit einem Anstieg von 8,6 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro erwartet der Verband im Bereich Telekommunikationsprodukte. Für IT-Produkte prophezeie die Branche ein Wachstum von 3,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Schwergewicht des Consumer Electronics-Markts bleibe aber weiterhin die klassische Unterhaltungselektronik mit einem Umsatz von 14,5 Milliarden Euro, was einem erwarteten Wachstum von 0,2 Prozent entspricht.
Wesentliche Treiber des Markts seien vor allem Tablet-PCs, Smartphones und Smart-TVs, Mit dieser Geräten erwirtschafte der Geschäftszweig inzwischen deutlich mehr als die Hälfte, nämlich 60 Prozent, seines Umsatzes.
So wurden im vergangenen Jahr 14,5 Millionen Smartphones, 7,1 Millionen Notebook-PCs, je 1,4 Millionen Desktop- und Tablet-PCs und 3,4 Millionen TV-Geräte mit der Möglichkeit zum Online-Zugang an private Verbraucher verkauft. „Für alle diese Segmente – mit Ausnahme der Desktop-PCs – erwartet die Branche auch für 2012 ein deutliches Anwachsen der Stückzahlen“, so der Verband.
Hans-Joachim Kamp, ZVEI-Vizepräsident und Vorsitzender der Fachverbandes Consumer Electronics sieht vor allem in der wachsenden Zahl von Cloud-Anwendungen ein wichtiges verbindendes Element der verschiedenen Produkte zum „Online-Gehen“. „Gerade das TV-Gerät kann hier seine Stärken als zentrale Entertainment- und Steuerungseinheit des Haushalts ausspielen“, sagte er auf einer telefonischen Pressekonferenz am Freitag.
Rund sechs Millionen TV-Geräte seien bislang bereits internetfähig, hinzu kämen weit mehr als 1,5 Millionen weitere netzfähige Produkte der klassischen Unterhaltungselektronik wie DVD- oder Blu-Ray-Player oder -Recorder und Receiver. Und die Tendenz ist weiter steigend, ist sich ZVEI sicher.
Waren 2009 erst sieben Prozent der in Deutschland verkauften TVs internetfähig, wuchs die Zahl 2010 auf 20 Prozent an. Im vergangenen Jahr war bereits mehr als jeder Dritte (36 Prozent) der verkauften Fernseher ein Smart-TV. Für 2012 wird erwartet, dass mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller verkauften Fernsehgeräte die Möglichkeit zur Online-Verbindung bieten.
„Die wachsende Verbreitung von Smart-TVs und von Cloud-Funktionen zeigt, dass sich ein gesellschaftlicher Wandel auch im Wohnzimmer widerspiegelt“, sagte Kamp. Die Gesellschaft werde immer flexibler in ihren Tagesabläufen. „Damit ändert sich auch unser Verhältnis zum Fernsehen: Aus passivem Fernsehen wird persönliches Fernsehen“, so Kamp. [su]
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