Sky-Übernahme durch BSkyB offenbar schneller als gedacht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die geplante Übernahme von Sky Deutschland durch BSkyB könnte laut mehreren Medienberichten schneller erfolgen, als zunächst gedacht. Der Mutterkonzern 21st Century Fox könnte durch ein solches Geschäft kurzfristig Gelder mobilisieren, die in die geplante Übernahme von Time Warner Cable in den USA fließen könnten.

Die in den vergangenen Wochen immer wieder ins Gespräch gebrachte Übernahme von Sky Deutschland durch den britischen Pay-TV-Riesen BSkyB könnte laut Berichten von „Sunday Times“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schneller erfolgen, als zunächst angenommen. Eine entsprechende Vereinbarung könnten beide Sky-Gesellschaften demnach bereits in den kommenden zwei Wochen treffen. Gleiches gelte für den italienischen Anbieter Sky Italia, der ebenfalls von BSkyB geschluckt werden soll.

An allen drei Sky Gesellschaften hält die international tätige Mediengruppe 21st Century Fox große Aktienanteile. Diese plant nun offenbar, ihre Direktbeteiligung an Sky Deutschland und Sky Italia an BSkyB abzutreten. Damit würde ein paneuropäischer Pay-TV-Konzern entstehen, an dem das Unternehmen von Medienmogul Rupert Murdoch mit 39 Prozent – so groß ist der Aktienanteil an BSkyB – beteiligt wäre.
 
Für 21st Century Fox hätte ein solches Geschäft durchaus finanzielle Vorteile. So würde man durch ein Geschäft, bei dem BSkyB Aktien von der eigenen Konzernmutter kauft, faktisch Geld aus Großbritannien in die Konzernzentrale in den USA umleiten. Dort plant Murdoch bekanntlich die Übernahme des Kabelriesen Time Warner Cable. Ein erstes Gebot von 80 Milliarden US-Dollar (rund 59 Milliarden Euro) wurde dabei bekanntlich abgelehnt.
 
An Sky Deutschland hält 21st Century Fox derzeit 57 Prozent der Aktienanteile, bei Sky Italia sind es 100 Prozent. Sollte die eigene Tochter BSkyB diese Anteile übernehmen, so müsste sie auch den Minderheitsaktionären in Deutschland ein Übernahmeangebot unterbreiten. Dabei möchte man aber offenbar nur den gesetzlich geforderten Mindestpreis und keinen Aufschlag zahlen. Für die übrigen Aktionäre von Sky Deutschland wäre der konzerninterne Deal also aller Voraussicht nach kein Geschäft. [ps]

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53 Kommentare im Forum
  1. AW: Sky-Übernahme durch BSkyB offenbar schneller als gedacht Moment einmal - da komm ich auf einen nicht mal so abwegigen Gedanken: Also seinen Direktanteil an BskyB zu erhöhen wurde ja nun für 21st Century FOX erschwert. Um dieses nun durch eine eventuelle Hintertür zu umgehen, könnte Murdoch seine Anteile an BskyB indirekt direkt erhöhen, in dem er sky.it und skyDAG schluckt. Damit dürfte sich das Beteiligungsverhältnis doch zu seinen Gunsten gestalten und er hätte eine Erhöhung seiner Anteile. Bin gespannt ob das seine Intention sein könnte, nach dem Abschluss?! Und vor allem bin ich gespannt wie das zusammengeführt werden soll auf europäischer Ebene.
  2. AW: Sky-Übernahme durch BSkyB offenbar schneller als gedacht Delikat wird es ja vor allem für die Klein- & Kleinstaktionäre. Sei also froh dass du doch keine Aktien gekauft hast. Dein Riechorgan überrascht mich immer wieder.
  3. AW: Sky-Übernahme durch BSkyB offenbar schneller als gedacht Wie macht man das - etwas "indirekt direkt" erhöhen?
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