Kunden mit rabattierten Sky-Abos erhalten dieser Tage eine Mail vom Pay-TV-Anbieter mit eindeutigen „Wechsel-Angeboten“ – ansonsten würde man bald den Zugang zu Sky verlieren.
Langjährige Sky-Kunden fallen entweder in die Kategorie treu und teuer oder untreu mit Rabattabo. Wie es auch bei Mobilfunkern üblich ist, erhalten in den Regel nur die Kunden Rabatte, die rechtzeitig vor Ende der Vertragslaufzeit kündigen und dann auf Rückholangebote warten. Im Onlineforum von digitalfernsehen.de gibt es seit vielen Jahren den regen Austausch zwischen den Mitgliedern, welche Angebote aktuell verfügbar sind. Damit könnte jetzt Schluss sein, wenn man den aktuellen E-Mails glaubt, die aktuell an Kunden mit Rabatt-Abo verschickt werden.
Warum ein Ende der Rabatt-Abos?
Darin heißt es recht eindeutig: „Dein Vertrag läuft aus und muss aktualisiert werden“. Der Empfänger wird informiert, dass der aktuelle Sky-Vertrag auf alten Konditionen basiere, die nun eingestellt würden: „Mit deiner Zustimmung wechselst du zu einem zeitgemäßen Vertragsmodell mit neuen Vorteilen Außerdem sicherst du dir so langfristig noch mehr Bundesliga und zudem sofort eine einmalige Wechsel‑Prämie.“ Diese einmalige Wechselprämie ist die kostenlose Verfügbarkeit der Ultra-HD-Angebote.
Hintergrund dieser Aktion dürften die massiv gestiegenen Rechtekosten für die Fußball-Bundesliga sein, die nun wieder refinanziert werden müssen. Zwar zeigt Sky ab der nächsten Saison nicht mehr die Konferenz am Samstag, dafür das Spiel am Freitag. Einen Blick in die Wechsel-Angebote wagen wir natürlich, denn eine kleine Drohung versteckt sich in der E-Mail: „Bitte beachte jedoch: Ohne deine Zustimmung können wir dein Abo nicht fortsetzen. Sollten wir keine Rückmeldung von dir erhalten, behalten wir uns vor, das Abonnement später zu beenden, wodurch du keinen Zugang mehr zu Sky hättest.“
So sieht das Wechsel-Angebot aus
Und so sieht das Angebot für die „un“treuen Kunden aus: Für das komplette Paket mit Entertainment Plus inkl. Netflix, Sport, Bundesliga und Cinema sowie Sky Go sollen künftig 45 Euro monatlich gezahlt werden. Ab dem zweiten Jahr soll das Abo dann 66,50 Euro im Monat kosten. Das sind die regulären Konditionen, wie sie auch Neukunden bekommen, sieht man von der inklusiven UHD-Option ab. Doch Neukunden erhalten noch einen Gutschein im Wert bis zu 120 Euro, womit man im ersten Jahr auf einen effektiven Monatspreis von 35 Euro kommt.
Ein Blick in die aktuelle (individuelle) Preisübersicht bei dem von uns eingesehenen Rabatt-Abo zeigt „noch“ einen Sky-Preis von 29,95 Euro monatlich inklusive Sky-Q-Box samt Zweitreceiver. Das ist ein ordentlicher Unterschied. Auf dem man sich nicht ausruhen kann: Da laut EU-Verordnungen Abonnements ab dem zweiten Jahr monatlich kündbar sind, hat auch Sky die Möglichkeit, das Rabatt-Abo jederzeit zu beenden. Eine „automatische“ massive Preisanhebung ist dagegen nicht möglich, wie der Sportstreamer DAZN aktuell erfährt, da hier ansonsten schnell eine Sammelklage der Verbraucherzentralen ansteht.
Zwickmühle für Sky und Rabatt-Kunden
Für Sky und die Rabatt-Kunden gleicht die aktuelle Situation nun einer Runde Poker: Nimmt der Kunde das „Angebot“ an, dann muss er ab sofort die regulären Preise zahlen. Nimmt er nicht an, kann er spekulieren, dass Sky ihm noch ein paar Monate Gnadenfrist mit den günstigen Preisen gewährt. Spätestens zum Start der nächsten Bundesligasaison im August wird damit Schluss sein, ansonsten ist womöglich nicht genug Geld in der TV-Rechte-Kasse. Das Risiko für Sky: Werden Rabatt-Kunden abgeschaltet, ist nicht automatisch garantiert, dass sie zu den neuen Preisen wieder abonnieren. Wird das „Wechsel-Angebot“ mit der „einmaligen Wechsel-Prämie“ nicht angenommen, verliert man womöglich mehr Kundenumsatz als man durch ein weiteres Dulden der Rabattpreise behalten hätte.
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