Der Pay-TV-Kanal Sky hat eingestanden, in den vergangenen Wochen bundesweit rund hundert Gastwirte unberechtigt abgemahnt und zu Schadensersatzzahlungen aufgefordert zu haben.
„Die Abmahnungen hätte es nicht geben dürfen“, sagt ein Sprecher gegenüber den Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Juristen in dem Münchner Konzern hätten einen Fehler gemacht. Bei den Gaststätten will sich der Sender jetzt entschuldigen und eine Wiedergutmachung anbieten.
Die betroffenen Kneipen hatten Live-Spiele der 2. Liga auf dem Free-TV-Sender Sport1 ausgestrahlt und daraufhin Post von Anwälten des Abo-Kanals erhalten: Sky besitze die exklusiven Rechte zur „öffentlichen Wahrnehmbarmachung“ aller Live-Spiele.
Gaststätten, die die Spiele bei Sport1 zeigten, machten sich folglich strafbar. Die Wirte sollten eine Unterlassungserklärung abgeben und Schadensersatz von bis zu einigen tausend Euro zahlen. Über seine Anwälte bot Sky dabei stets an, den Schadensersatz bei Abschluss eines Abos zu reduzieren. Sky räumt nun ein, dass das Unternehmen die reklamierten Exklusivrechte nicht besitzt.
Im Sommer 2013 sorgte das neue Preismodell für die Sky Sportsbars für Wirbel. Wirte, die Sportsbars an belebten Orten betreiben, sollten seitdem mehr zahlen als solche, die ihre Kneipen etwa im ländlichen Raum haben. Insgesamt hatte es nach der Umstellung auf das neue Preismodell aber weniger Kündigungen von Seiten der Wirte gegeben, als man intern erwartet hatte. [fp]
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