Die Gerüchte um einen Verkauf von Sky Deutschland brodelten immer wieder. Neueste Entwicklungen bei Comcast deuten darauf hin, dass der Pay-TV-Anbieter vorerst die Kurve gekriegt haben könnte.
1990 kam Sky-Vorläufer Premiere als erster Pay-TV-Sender auf den deutschen Markt. Seit 2009 umfirmiert zu Sky Deutschland, gehört der Anbieter seit 2018 zur internationalen Sky Group, die wiederum von Comcast aufgekauft wurde. Der Pay-TV-Pionier strauchelte in den letzten Jahren, die Umsätze waren zuletzt rückläufig. Auch Mutterkonzern Comcast war seit einiger Zeit finanziell angeschlagen.
Immer wieder wurde in der Konsequenz über einen Verkauf von Sky Deutschland spekuliert. Mögliche Interessenten waren dem Vernehmen nach etwa ProSiebenSat1, 1&1 und Canal+. Sky Deutschland selbst äußerte sich nie zu der Angelegenheit.
Sky Deutschland: Ausgaben runter, Einnahmen rauf
Währenddessen fährt Sky einen Sparkurs: Mit der vierten und letzten Staffel von „Das Boot“ endete etwa im Herbst 2023 die Produktion deutscher fiktionaler Inhalte. Stattdessen werden für den deutschen Markt nun nur noch Dokumentationen produziert – das ist billiger.
Doch neueste Entwicklungen lassen Grund zur Vermutung, dass Sky Deutschland seinen Verkauf – vorerst – abgewendet haben könnte. Neben der Senkung von Produktionskosten kam einerseits kurz vor Weihnachten eine überraschende Kooperation mit RTL zustande, durch die Sky etliche Inhalte an RTL vermacht – und somit neue Einnahmen generiert. Auf diese Weise laufen fortan etwa einige Formel 1-Rennen und Konferenzen der 2. Bundesliga im Free-TV. Sky hat sich also von seiner bisherigen Strategie, auf exklusive Live-Inhalte im Sport zu setzen, in Teilen verabschiedet – sie scheint sich nicht ausgezahlt zu haben.
Sky-Mutter Comcast mit positiven Quartalszahlen 2023
Noch aktueller sind die Quartalszahlen von Skys Mutterkonzern Comcast – und die lassen hoffen: Von einer „exzellenten operativen und finanziellen Leistung“ zum Ende des vierten Quartals 2023 ist da die Rede. Der Umsatz stieg um 2,3 Prozent und übertraf damit die Schätzungen. Ist die Notlage bei Comcast demnach abgewendet?
Comcast-CEO Dana Strong hatte bereits im vergangenen Herbst den Verkaufs-Spekulationen bei Sky Deutschland einen Riegel vorgeschoben. Und auch sonst sind die Gerüchte um einen Verkauf zuletzt verstummt. Der Pay-TV-Anbieter kann allem Anschein nach erst einmal etwas entspannter in die Zukunft blicken. Spannend wird es allerdings beim nächsten Wettbieten zu den TV-Rechten der Bundesliga 2025-29. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte Sky mindestens seine aktuellen Übertragungsrechte halten.
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