Die Entwicklung von Sky Deutschland im letzten Jahr ist beachtlich. Mittlerweile kann das Unternehmen als gut aufgestellt bezeichnet werden, was sich auch am stetig steigenden Aktienkurs abzeichnet. Der positive Trend lässt eine vollständige Übernahme durch Rupert Murdoch immer wahrscheinlicher werden.
„Kaufen“ – so lautet derzeit die übereinstimmende Prognose von Analysten für die Aktie von Sky Deutschland. Der Pay-TV-Anbieter scheint seit geraumer Zeit in der Erfolgsspur zu sein. Dafür spricht einiges: Da wären zum einen die von Quartal zu Quartal steigenden Kundenzahlen. Eine erstmals fast ausgeglichene Jahresbilanz. Der Ausbau des Sender- und Rechte-Portfolios. Der jüngste Ausbau der Übertragungswege durch neue Partnerschaften. Und natürlich der Erwerb von exklusiven Live-Rechten – allen voran an der Bundesliga.
In den letzten zwölf Monaten hat sich der Wert der Sky-Aktie mehr als verdoppelt. Lag das Papier vor einem Jahr noch unter einem Stückpreis von 3 Euro, so liegt er aktuell knapp über 6 Euro. Analysten haben für die Aktie Kursziele von deutlich über 7 Euro ausgegeben.
Für Sky Deutschland scheint eine Zeitenwende gekommen. So jedenfalls die Einschätzung von Sarah Simon, Analystin bei der Berenberg Bank. „Mit der Vorstellung der Geschäftszahlen vom zweiten Quartal (6. August) werden wir das Ende von Sky Deutschland 1.0 erleben. Das neue, bessere Sky Deutschland 2.0 wird mit dem Beginn der neuen Bundesliga-Saison zum Leben erweckt“, prognostiziert die Analystin.
Mit der kompletten Kontrolle über die Bundesliga-Rechte habe Sky eine bessere Position als jemals zuvor. Die frischen Distributionsdeals auf Plattformen wie Entertain und Vodafone TV stärken die Stellung des Unternehmens im Markt weiter. Der Kundenzuwachs wird ab dem zweiten Halbjahr 2013 stark anziehen, so die Schlussfolgerung von Simon. Der Aktienkurs wird seinen positiven Trend dadurch weiter fortsetzen.
Bisher musste Sky Deutschland sich oft an der britischen Schwester BSkyB messen lassen. Simon zufolge ist diese Zeit nun aber vorüber, da Sky Deutschland einen anderen Weg als BSkyB eingeschlagen habe. Das sei schon allein daran zu erkennen, das Sky hierzulande eine plattformneutrale Strategie verfolgt, während die britische Schwester den gegenteiligen Weg eingeschlagen hat. Auch von der erwarteten Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone wird Sky Deutschland dank eines neu belebten Wettbewerbs profitierten. Da schein sich Simon sicher.
Der positive Trend der Aktie wird zudem auch von personalpolitischen Entscheidungen angetrieben. Seit April sitzt James Murdoch im Aufsichtsrat von Sky Deutschland. Er war zuvor bereits geraume Zeit Verwaltungsratsvorsitzender bei BSkyB gewesen. Die Personalentscheidung, die auf Rupert Murdoch zurückzuführen ist, spricht für die Erwartungen des Mutterkonzerns News Corp. in das Marktpotential von Sky.
James, der Sohn von Rupert Murdoch, soll zudem Berichten zufolge Ende des Jahres zum Aufsichtsratschef von Sky Deutschland ernannt werden. Darüber hinaus wird an den Märkten über einen baldigen Ausbau der Anteile an Sky Deutschland durch Rupert Murdoch gemunkelt. Der Medienmogul hält mit seiner News Corp. derzeit 54,8 Prozent am Unternehmen. [hjv]
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