
Die Einschaltquoten für die Formel 1 befanden sich zuletzt auf Talfahrt. Fraglich ist daher, wie lange RTL sich den teuren Motorsport noch leisten wird. Laut Informationen der „Sport Bild“ möchte man in Köln offenbar die Rechtekosten in Zukunft drücken. Interesse soll hingegen die ARD haben.
Die Formel 1 verliert für RTL an Zugkraft. In der abgelaufenen Saison konnte die Königsklasse des Motorsports im Schnitt erstmals seit 20 Jahren weniger als fünf Millionen Zuschauer vor die Bildschirme locken – und das obwohl mit Nico Rossberg ein deutscher Pilot bis zuletzt um die WM mitgekämpft hatte. Nun spekuliert die Zeitschrift „Sport Bild“ über ein sinkendes Interesse des Senders an der Rennserie.
„Wir erreichen noch immer einen Marktanteil von 30 Prozent. Aber insgesamt ist die Zuschauerentwicklung nicht zufriedenstellend“, zitiert das Blatt einen Sprecher des Senders. Nach Informationen des Magazins sei man aus diesem Grund bei RTL nicht mehr bereit, die aktuellen Rechtekosten von geschätzten 50 Millionen Euro im Jahr für die Live-Rechte zu zahlen. Akut werde dies ab der Saison 2016, da dann die Übertragungsrechte neu vergeben werden. Sparen möchte der Sender dabei laut „Sport Bild“ wohl auch, weil die Übertragungsrechte für die Qualifikationsspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit mehr als 100 Millionen Euro ordentlich ins Geld gehen.
Ein Auge auf die Formel 1 soll indes die ARD geworfen haben. Gegenüber dem Magazin wollte man sich dabei jedoch noch nicht äußern. Allerdings teilte Sportkoordinator Axel Balkausky mit, dass man generell alle Rechte beobachte, die auf dem Markt verfügbar wären. Bei einem Einstieg der ARD in die Formel-1-Berichterstattung würde allerdings wahrscheinlich das Interesse von Sky deutlich sinken, ebenfalls in die Königsklasse zu investieren. Das Argument, man würde die Rennen im Gegensatz zum Free-TV werbefrei zeigen, könnte der Bezahlanbieter dann nicht mehr anbringen. [ps]
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