Glasfaserleitungen haben sich enorm entwickelt und an Schnelligkeit gewonnen, jedoch haben sie ein Problem: Die Übertragung von Daten wird in Ort und Geschwindigkeit durch das Kabel begrenzt. Kann gedrehtes Licht das ändern?
Wissenschaftler der Universität Glasgow haben jetzt vielleicht einen Weg zu einem ultraschnellen Internetzugang gefunden. Durch verdrehtes Licht sollen die Nachteile von Glasfaserleitungen eliminiert werden und ein schnelleres und effizienteres Internet angeboten werden.
Sie haben einen Weg gefunden, um Photonen so zu „verdrehen“, dass sie durch die Luft und deren Turbulenzen übertragen werden können ohne Informationen zu verlieren. Dazu wird das Licht durch ein spezielles Hologramm geleitet, was den Photonen einen optischen Drehimpuls gibt. Solange die Phase und Intensität des Lichtes stimmen, können so Daten zuverlässig über große Entfernungen übertragen werden.
Das Forschungsteam hat eine solche Verbindung in Deutschland erfolgreich getestet. Sie wurde in einer städtischen Umgebung erprobt, um zu testen, wie Turbulenzen von höheren Gebäuden die Übertragung beeinflusst.
Laut dem Forschungsteam liegt noch viel Arbeit vor ihnen, bevor diese Art der drahtlosen Vernetzung praktikabel ist. Es müssen Fragen geklärt werden, die sich darum drehen, wie das System für eine Vielzahl von Menschen zugänglich gemacht werden kann und wie die Daten von Regen oder Schnee betroffen sind.
Der Einsatz dieses Lichtsystems hätte den Vorteil, dass das Haus oder Büro nicht verdrahtet werden muss, um Multi-Gigabit-Geschwindigkeiten zu erreichen. Der Internetprovider könnte für große Teile des Netzwerks drahtlose Verbindungen verwenden und die Verkabelung nur installieren, wenn es absolut notwendig ist. [PMa]
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