Die Übernahme des schwächelnden Elektronikkonzerns Sharp durch den Apple-Zulieferer Foxconn verzögert sich weiter. Nun soll es laut Medienberichten an dem Preis liegen, der Foxconn derzeit noch zu hoch ist.
Der Apple-Auftragsfertiger Foxconn versucht laut Medienberichten, den Kaufpreis für den japanischen Elektronik-Konzern Sharp zu drücken. Das von Foxconn ursprünglich vorgelegte Angebot war über 600 Milliarden Yen (4,8 Milliarden Euro) schwer. Das Angebot umfasste unter anderem die Übernahme neuer Aktien von Sharp im Wert von 489 Milliarden Yen. Nach Informationen der japanischen Zeitung „Yomiuri“ vom Wochenende will Foxconn diesen Teil des Deals nun um 10 bis 20 Prozent drücken. Die Nachrichtenagentur Jiji berichtete am Montag ohne Angabe von Quellen, Foxconn wolle rund 100 Milliarden Yen weniger ausgeben.
Sharp hatte der Übernahme bereits vor knapp vier Wochen zugestimmt. Doch wenige Stunden danach trat Foxconn auf die Bremse und verwies auf neu entdeckte finanzielle Risiken. Dabei gehe es unter anderem um Kosten von etwa 300 Milliarden Yen für Sanierungsmaßnahmen und Entlassungen, berichtete der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Eine deutliche Reduzierung der Foxconn-Offerte würde sie näher zum Angebot des japanischen Investmentfonds INCJ bringen, der für Sharp rund 300 Milliarden Yen zahlen wollte.
Foxconn verhandele außerdem mit den Banken Mizuho und Mitsubishi UFJ über günstigere Konditionen für Sharp-Kreditlinien in Höhe von 510 Milliarden Yen, berichtete die japanische Zeitung „Nikkei“. [dpa/kw]
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