Sharp mit Rekordverlust wegen Fernseher-Flaute

15
32
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Sharp hatte früh auf Flachbildschirme statt alter Röhrenfernseher gesetzt und damit viel Geld verdient. Doch jetzt läuft das TV-Geschäft mau, kleinere Bildschirme sollen die Rettung bringen – doch der Umstieg kostet zunächst einmal viel Geld.

Sharp nimmt einen Rekordverlust im Kauf, um schnell auf das boomende Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern aufzuspringen. Im großen Werk Kameyama-2 werden Produktionslinien umgerüstet, um statt großer Fernsehbildschirme kleinere Touchscreen-Displays herzustellen. Dabei hofft Sharp mit der neuen IGZO-Technik auf einen technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz.

Zunächst einmal brachte der Umbau aber Kosten von 117,11 Milliarden Yen (rund 1,1 Mrd Euro) mit sich. Das trug zum Rekordverlust von 376,08 Milliarden Yen (3,5 Mrd Euro) in dem Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr bei. Sharp hatte rote Zahlen in dieser Größenordnung bereits vor zweieinhalb Wochen in Aussicht
gestellt.

Neben der Flaute im Geschäft mit LCD-Fernsehern lief es auch beim zweiten Standbein Solartechnik schlechter. Der Umsatz sank um 18,7 Prozent auf 2,46 Billionen Yen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte noch ein Gewinn von 19,4 Milliarden Yen in den Büchern gestanden.

Auch im laufenden Geschäftsjahr rechnet das in Osaka ansässige Unternehmen damit, in der Verlustzone zu bleiben. Allerdings soll sich der Fehlbetrag auf 30 Milliarden Yen deutlich reduzieren. Der Umsatz dürfte demnach um 9,9 Prozent auf 2,7 Billionen Yen zulegen.

Die IGZO-Technik (von Indium Gallium Zinc Oxide) soll eine bessere Bildqualität bei dünneren Bildschirmen und niedrigerem Stromverbrauch bieten. Dem Vernehmen nach hatte Apple bereits einen Milliardenbetrag in eine Produktionslinie bei Sharp investiert und wollte die Displays für sein neues iPad von den Japanern beziehen. Wegen Produktionsproblemen sei Apple jedoch zunächst beim bisherigen Zulieferer Samsung geblieben. Inzwischen stieg der iPhone- und iPad-Fertiger Foxconn groß bei Sharp ein und will einen erheblichen Teil der LCD-Bildschirme abnehmen. [dpa]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
15 Kommentare im Forum
  1. AW: Sharp mit Rekordverlust wegen Fernseher-Flaute Seltsam, dass sich manche japanische Firmen hierzulande gar nicht durchsetzen können. Sharp sieht man zwar, aber eher selten. Und Sanyo ist scheinbar ganz aus Deutschland verschwunden?
  2. AW: Sharp mit Rekordverlust wegen Fernseher-Flaute Danke. Nicht, dass es ihnen geht wie AIWA: Erst von Sony aufgekauft und dann ist die Marke komplett verschwunden.
  3. AW: Sharp mit Rekordverlust wegen Fernseher-Flaute Schade für Sharp, denn die machen ja gute Fernseher. Der Ramsch von Samsung & Co. verkauft sich halt besser, weil billiger.
Alle Kommentare 15 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum