Eine Institution des Kinderfernsehens wechselt für die kommenden fünf Jahre ins Bezahlfernsehen: Die amerikanische „Sesamstraße“ wird künftig zuerst beim Kabelanbieter HBO zu sehen sein, ehe die Sendung auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt wird.
Niemals geht man so ganz. Das trifft auch auf die „Sesamstraße“ zu, die in den USA künftig den Sprung ins Bezahlfernsehen wagt, doch auch weiterhin beim öffentlich-rechtlichen Stammsender PBS zu sehen sein wird. Der Reihe nach: Wie Sesame Workshop, die Non-Profit-Organisation hinter der beliebte Kindersendung, am Donnerstag bekannt gab, wird HBO in den kommenden fünf Jahren die neuen Folgen der „Sesamstraße“ zuerst ausstrahlen.
Doch die Sendung wird nicht im Pay-TV verschwinden, denn nach neun Monaten werden die Folgen auch über PBS, seit stolzen 45 Jahren Heimat der „Sesamstraße“, ohne Bezahlung zu sehen sein. „Unsere neue Partnerschaft mit HBO ist wahrlich ein erfolgreiches öffentlich-privates Partnerschaftmodell“, so Jeffrey D. Dunn, CEO von Sesame Workshop, in der offiziellen Stellungnahme. „Sie garantiert Sesame Workshop die entscheidende Finanzierung um mit der Produktion der ‚Sesamstraße‘ fortzufahren.“
Bisher finanzierte sich die Organisation vor allem über DVD-Verkäufe, nur zehn Prozent wurden durch die PBS gedeckt. Mit der steigenden Zahl an Streamingdiensten sanken die Einnahmen in den letzten Jahren. Mit dem neuen Deal kann die Zahl der Folgen nun sogar verdoppelt werden, sodass künftig 35 statt wie bisher 18 neue Folgen produziert werden. Zusätzlich erwarb HBO die Rechte an 150 alten Episoden, auch darf der Kabelanbieter alle Folgen exklusiv On Demand anbieten. Damit dürfen Amazon und Netflix die Sendung künftig nicht mehr ausstrahlen. [buhl]
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