Der Satellitenbetreiber SES hat am Freitagmorgen in Luxemburg seine Zahlen für das erste Halbjahr 2011 vorgelegt. Umsatz und Gewinn verharrten nahezu auf gleichem Niveau, dafür schoss die Profitabilität um 52,5 Prozent in die Höhe.
Das Unternehmen meldete für den Zeitraum Januar bis Juni 2011 einen 0,8-prozentigen Umsatzanstieg auf ein Niveau von 851,4 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verbuchte einen geringfügigen Rückgang auf 631,5 Millionen Euro – ein Minus von 0,2 Prozent. Der operative Gewinn stieg hingegen um 4,1 Prozent auf 402,0 Millionen Euro.
In der ersten Jahreshälfte habe sich SES auf die weitere Geschäftsentwicklung insbesondere in den Entwicklungsmärkten konzentriert, sagte SES-Konzernchef Romain Bausch. Dazu habe auch der Ausbau und die Kommerzialisierung von Kapazitäten beigetragen. Im Rahmen des aktuellen Investmentprogramms sollen insgesamt 11 Satelliten neu ins All geschossen werden. Zuletzt war in diesem Monat SES-3 in den erdnahen Orbit befördert worden. Weitere fünf Starts stehen in der zweiten Jahreshälfte bevor und würden die Grundlage für künftiges Wachstum schaffen, so Bausch.
Der Manager verwies auf ein von 6,6 auf 7,0 Milliarden Euro ausgebautes Auftragsvolumen innerhalb der letzten drei Monate. Die Abschreibung der eingestellten ND-SatCom-Aktivitäten in Höhe von 7,3 Millionen Euro habe die Bilanz nur geringfügig belastet. Zum Stichtag 30. Juni waren die SES-eigenen Kapazitäten zu 80,7 Prozent ausgelastet. 1 008 von 1 249 Transpondern hätten für die Vermarktung zur Verfügung gestanden.
Als weitere Erfolgsbausteine nannte das Unternehmen die Verlängerung bestehender Vertragsabkommen und die „günstige Entwicklung“ der HD-Plus-Plattform in Deutschland als wichtigste Umsatzlieferanten. SES Astra verbreitet aktuell 220 HD-Kanäle in Europa und habe damit seine führende Position untermauert. Außerdem wurden kürzlich neue Kontrakte mit dem italienischen Pay-TV-Anbieter Promosat, Teleom Srbija, UBG in der Ukraine und der britischen ITV abgeschlossen.
Bezüglich HD Plus verwies SES auf die Überschreitung der Grenze von einer Million Nutzerhaushalten, räumte aber ein, dass ein Großteil davon die einjährige Testphase nutze. Ende November, wenn zum ersten Mal alle Kunden des ersten Jahres die Entscheidung zu einer kostenpflichtigen Verlängerung der Nutzung gehabt hätten, wolle man umfangreiche Zahlen zur Entwicklung vorlegen, kündigte Bausch an, der auch das Entertain-Sat-Abkommen mit der Deutschen Telekom und die Freischaltung von HD Plus auf Sky-Smartcards als neue Hoffnungsträger hervorhob.
Zum Thema 3D führte Astra aus, das Thema befinde sich noch in der „frühen Phase der kommerziellen Entwicklung“, werde aber in allen größeren Märkten von Sendeanstalten angeboten. Neben Digital+ mit einem Demokanal in Spanien war kürzlich auch der Erotikanbieter Penthouse mit einem 3D-Angebot auf Astra aufgeschlagen. [ar]
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