München – SES-Astra-Chef Ferdinand Kayser plant mit der Plattform Entavio den Schritt in den osteuropäischen Markt und auch nach Südafrika.
In einem Interview mit der Financial Times Deutschland erklärte Kayser, das man mit der bisherigen Entwicklung von Entavio „sehr zufrieden“ sei.
Man führe Gespräche mit weiteren Sendern, die wie Premiere oder Sportdigital.TV Entavio in Deutschland als Plattform nutzen wollen. Auch aus dem Ausland sei das Interesse an einem Modell dieser Art groß, sagte der SES-Astra-Chef. Es gebe Anfragen aus Tschechien und Ungarn. „In Polen führen wir bereits sehr konkrete Gespräche mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Südafrika ist ebenfalls ein interessanter Markt“.
Über Entavio können Fernsehsender ihr Programm ausstrahlen und kostenpflichtig abrechnen. Seit diesem September haben Fernsehzuschauer in Deutschland die Möglichkeit über einen Entavio-Decoder alle frei empfangbaren Sender wie ARD, ZDF und RTL zu sehen, sowie auch Bezahlangebote zu abonnieren. Entavio-Kunden zahlen eine monatliche Pauschale von 1,99 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Angebote der Bezahlsender.
Langfristig erhofft sich Kayser für seinen Konzern in Deutschland einen Wachstumsschub durch die zunehmende Digitalisierung. „Im Moment hängt Deutschland im europaweiten Vergleich noch weit hinterher“, sagte er. „Sobald jedoch die Mehrzahl der Haushalte digitalisiert sind, können sich ganz neue Geschäftsmodelle entwickeln“, sagte er. Neue Unternehmen bekämen so eine Chance. Und je mehr Digitalkanäle es gibt, desto mehr potenzielle Partner hat SES Astra etwa für Entavio. [fp]
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