Bei dem österreichischen Privatsender Servus TV setzt man vor allem auf Qualität und Innovationen. Mit welchen Highlights der Sender 2013 überzeugen will und ob ein Ausbau der DVB-T-Verbreitung in Deutschland vorgesehen ist, verriet Programmdirektor Klaus Bassiner im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN.
Am 1. Oktober 2012 wurde Servus TV drei Jahre alt. Werfen wir deshalb einen Blick in die Vergangenheit. Welche besonderen Ereignisse und Entwicklungen bei Servus TV machten den Sender zu dem, was er heute ist?
Klaus Bassiner: Der erste Meilenstein bei der Entwicklung von ServusTV war das Bekenntnis zu Qualität, sowohl inhaltlich als auch technisch. Dies war eine für die Wahrnehmung unseres Senders sehr entscheidende Maßnahme, die unseren Markenkern definiert und uns von anderen Privatsendern deutlich unterscheidet. Diese Voraussetzung führte dazu, dass wir unter anderem die medienscheue Astronautenlegende Neil Armstrong als Gast für unsere Sendung „Talk im Hangar-7“ gewinnen konnten, ebenso den Dalai Lama.
Aber auch die Gründung der Produktionsgesellschaft Terra Mater Factual Studios, die exklusiv für uns hochwertige und preisgekrönte Dokumentationen herstellt, war für uns ein bedeutendes Ereignis. Die anspruchsvollen Inhalte werden alle in Full-HD produziert und ausgestrahlt, was natürlich die hohe Qualität der Inhalte optisch enorm unterstützt.
Servus TV legt besonderen Wert auf Produktionen, die in nativem HD produziert werden. Mit 3D setzt der Sender bereits seit 2010 mit vereinzelten Sendungen auf eine weitere technische Innovation. Wäre in Zukunft ein stärkerer Fokus auf 3D, beispielsweise mit einem 3D-Tag, denkbar?
Bassiner: Am 30.12. haben wir eine ganze 3D-Nacht im Programm. Auch Terra Mater Factual Studios hat schon reine 3D-Formate für uns produziert. Da ServusTV immer offen für innovative Techniken ist, ist 3D für uns natürlich weiterhin ein Thema.
Felix Baumgartner hat mit seinem Fallschirmsprung aus 39 Kilometern Höhe gleich mehrere Rekorde geknackt. Auch ServusTV, der das Ereignis exklusiv live übertrug, konnte dank der Aktion Traum-TV-Quoten erzielen. Doch wie wichtig sind überhaupt die Einschaltquoten bei ServusTV?
Bassiner: Oberste Maxime von ServusTV ist und bleibt Qualität auf höchstem Niveau. Wir gehen davon aus, dass der Leitspruch „Qualität setzt sich durch“ auch beim Fernsehprogramm gilt und wissen, dass der Zuschauer dies würdigt. Natürlich sind Ratings auch für uns nicht unbedeutend, da sie auch eine gewisse Relevanz wiedergeben. Wir verzichten jedoch ganz bewusst auf quotenträchtige Formate wie billig produzierte Talkshows und Doku-Soaps.
Das Red Bull TV-Fenster bei ServusTV bietet einen Mix ausSport, Musik und weiteren Specials. Auf welche Events und Formate kannman sich hier in Zukunft freuen?
Bassiner: Auf jeden Fall auf Sport und Sportler mithöchstem Niveau. Nervenkitzel pur gibt es auch weiterhin bei Berichtenaus dem Motorsport oder Outdoor- und Sport-Reportagen. Hintergründigeserfahren die Zuschauer in Dokumentationen über die Helden des Sports,Musiker, Künstler und Grenzgänger. Wenn das Red Bull TV-Fenster sich beiServusTV öffnet, dann geht es um sportliche Highlights, musikalischeTrends, Kreativität und junge Unterhaltung. 2013 werden wir u.a. die“World Rallye Championship“ ab Januar, die „Playstreets“ im Februar, die“Red Bull X-Fighters“ ab März, das „Erzberg Rodeo“ sowie „Airpower“ imJuni sowie viele weitere spannende Events aus der Red Bull-Weltübertragen.
Bisher unterscheidet sich ServusTV Österreich nur minimal vonseinem deutschen Ableger. Mit der Übertragung der Spiele der DeutschenEishockeyliga hat sich dies jedoch entscheidend geändert. Sind sonstnoch weitere inhaltliche Abweichungen geplant, um speziell das deutschePublikum anzusprechen?
Bassiner: Grundsätzlich richtet sich unser Programman alle deutschsprachigen Länder, da der von uns definierte“Servus-Raum“ all diese Länder umfasst. Wir wissen jedoch, dass mancheInhalte wie z.B. Eishockey nur national funktionieren und eineDifferenzierung verlangen, die wir jedoch nur dann vornehmen, wenn esnotwendig ist. Ansonsten bleiben wir dabei, dass unser Programm fürDeutsche und Schweizer genauso attraktiv ist wie für Österreicher, undarbeiten weiter daran, unsere Reichweite und unseren Marktanteil dortauszubauen.
Derzeit ist Servus TV in Deutschland via Sat und IPTVempfangbar und wird auch in vielen deutschen Kabelnetzen eingespeist. InBerlin wird der Sender auch über DVB-T übertragen. Ist eine zusätzlicheAusweitung via DVB-T und Kabel in weiteren Regionen Deutschlandsvorgesehen?
Bassiner: Im digitalen Kabel sowie über IPTV sindwir auch in Deutschland fast flächendeckend vertreten. Auch unsereEmpfangbarkeit im analogen Kabel versuchen wir weiter auszubauen, jedochgibt es hier nur sehr beschränkte Zugangsmöglichkeiten.
Vielen Dank für das Gespräch. [fm]
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