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Der Fernseher-Absatz hat im 4. Quartal 2024 einen kräftigen Schub erlebt und zuletzt wurden fast drei mal so viele Receiver verkauft. Die Sonderkonjunktur im TV-Markt geht offenbar auf die SD-Abschaltung der ARD zurück.
Die Beendigung der Übertragung der ARD-Programme in SD-Qualität über Satellit hat zu einer Sonderkonjunktur im Geschäft mit Fernsehern und Receivern („Set-Top-Boxen“) für den HDTV-Empfang geführt. Laut aktuellen Zahlen der GfK wurden im vierten Quartal 2024 rund 1,6 Millionen TV-Geräte abgesetzt – 6,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Mit der Aufschaltung von Hinweistafeln in den laufenden ARD-Programmen ab Mitte November 2024 bis zur Abschaltung Anfang Januar 2025 und den Wochen danach gewann diese Entwicklung weiter an Dynamik. Dies zeigt ein Blick auf die Receiver-Verkäufe, die in diesem Zeitraum spürbar anzogen. Von November 2024 (78.000 Stück) über Dezember 2024 (130.000 Stück) stieg der Receiver-Absatz bis Ende Januar 2025 (277.000 Stück) um mehr als das Dreifache. Diese Zahlen liegen deutlich über denen des Vorjahres.
Auch wenn viele betroffene Haushalte schon im Vorfeld agierten, löste die eigentliche Abschaltung erwartungsgemäß den größten Schub aus. Aktuell bewegen sich die Receiver-Verkäufe wieder in Richtung des üblichen Niveaus, die Umstellung dürfte in den meisten betroffenen Haushalten vollzogen sein.
Krankenhäuser, Hotels und Pflegeheime mit Technik-Problemen beim HD-Empfang
Eine Herausforderung war und bleibt die Umstellung im institutionellen Bereich, etwa bei Hotels, Krankenhäusern und Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Hier ist der Prozess deutlich komplexer. Denn nicht nur die Gerätepopulation muss gegebenenfalls auf HD umgerüstet werden, sondern oft auch die Empfangstechnik der Gemeinschaftsanlagen. Dies erfordert Abstimmungs-, Finanzierungs- und Planungsphasen, die es zu berücksichtigen gilt.
In diesem Umfeld verzeichnen die Hersteller professioneller Sat-Empfangsanlagen eine erhöhte Nachfrage aufgrund der SD-Abschaltung, so der Branchen-Zusammenschluss Deutsche TV-Plattform. Aktuell bestünden immer noch Lieferrückstände, die nun sukzessive abgebaut werden müssen, um die Gemeinschaftsanlagen für den HD-Empfang tauglich zu machen.
Runder Tisch zur SD-Abschaltung
Die Information potenziell betroffener Einrichtungen sei daher ein zentraler Aspekt des Runden Tisches zur SD-Abschaltung im letzten Jahr gewesen, erklärt die Deutsche TV-Plattform. Unter dem Dach des Branchen-Zusammenschlusses tauschten sich ARD, AG SAT, ANGA, Kabelnetz- und Satellitenbetreiber, Wohnungswirtschaft, Verbraucherzentralen, Elektrohandwerk (ZVEH) sowie die Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI e.V.) zur Abschaltung aus.
Die Hauptziele seien Transparenz, offene Kommunikation und die frühzeitige Identifizierung potenzieller Probleme gewesen. Obwohl die Umstellung noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sieht die Deutsche TV-Plattform den Runden Tisch als Erfolg an. Die Erkenntnisse dienten auch als Vorlage für die bevorstehende SD-Abschaltung des ZDF im November 2025.
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