Das Geld, das Discovery für die zahlreichen TV-Rechte ausgegeben hat, will der Konzern bei den TV-Anbietern zurückholen. Diese sind mit den angestrebten Gebührenerhöhungen jedoch nicht einverstanden. So auch die M7 Group, die mit Abschaltung der Discovery-Sender droht.
Mit dem kostspieligen Erwerb der TV-Rechte an den Olympischen Spielen und auch der Fußball-Bundesliga ließ Discovery Networks aufhorchen. Doch die so gesteigerte Wertigkeit will sich der US-Konzern auch entsprechend kosten lassen, was bereits zu einigen schwierigen Verhandlungen in der jüngsten Vergangenheit gesorgt hat. Nun sind auch die Gespräche mit der M7 Group ins Stocken geraten. Der Medienkonzern droht nun sogar mit der Abschaltung der Discovery-Sender auf seinen Plattformen, wie das Portal „Broadband TV News“ berichtet.
Vor allem die geplante Erhöhung der Ausstrahlungsgebühren stößt bei M7 auf wenig Verständnis. Laut Hans Troelsta, CEO des Unternehmens, verlange Discovery etwa das Doppelte des bisher Gezahlten. Dies sei angesichts der Reichweite der Sender in ihren Märkten unangemessen, so Troelsta.
Sollten beiden Parteien sich bis Ende des Monats nicht näher kommen, will M7 die Sender, darunter TLC, DMAX und die Eurosport-Kanäle, abschalten. Einen passenden Ersatz habe man bereits in der Hinterhand, so M7 weiter.
Eine Abschaltung hätte auch für deutsche Zuschauer Auswirkungen. So versorgt der deutsche Ableger M7 Deutschland den Kabelnetzbetreiber Tele Columbus mit Pay-Paketen, zu denen auch die Discovery-Sender gehören. In Österreich wären Austriasat-HD-Kunden betroffen.
Allerdings ist ein Einlenken eines der Verhandlungspartner wahrscheinlich. Bereits im Februar 2016 hatte es Spannungen zwischen dem skandinavischen Anbieter Canal Digital und Discovery gegeben, die in einer vorübergehenden Abschaltung gipfelten. Auch mit dem deutschen Pay-TV-Anbieter Sky liefen die Verhandlungen nicht reibungsfrei, auch wenn hier eine Abschaltung im letzten Moment abgewendet werden konnte. [buhl]
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