Schweizer Fußballfans protestieren gegen E-Sport

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Beim Spiel des amtierenden Schweizer Meisters Young Boys Bern gegen den FC Basel am 23. September haben Fans mit einer ungewöhnlichen Aktion gegen E-Sport protestiert.

Gleich zwei Mal musste das Spitzenspiel am vorigen Sonntag unterbrochen werden. Als nach der Startviertelstunde hunderte Tennisbälle aus dem YB-Sektor auf den Rasen des Stade de Suisse flogen, konnten die restlichen Besucher und TV-Zuschauer nur rätseln, worum es genau ging. Die Berner-Anhänger rollten anschließend ein großes „Pause“-Banner aus, während im Basel-Sektor ein Transparent mit der Aufschrift „Pause angemeldet von Ostkurve-Bern“ gezeigt wurde.

Erklärt wurde die Aktion dann, als die Basler-Fans später Stromstecker aufs Feld warfen: „eSport dr Stegger zieh!“ (E-Sports den Stecker ziehn!).

Auslöser sind Spekulationen, dass der Fußballverband des Landes die Vereine verpflichten möchte, eine eigene E-Sport-Liga zu gründen. Dies wird von den Fans abgelehnt.

Sie fürchten offenbar eine weitere Kommerzialisierung ihres Sports und möchten Kinder und Jugendliche lieber auf dem Rasen statt auf dem Sofa kicken sehen.

Dabei gibt es in Bern noch keine konkreten Schritte in Richtung E-Sport. Dagegen beschäftigt Basel seit rund einem Jahr drei professionelle FIFA-Spieler, welche in den rot-blauen Vereinsfarben bei den großen Turnieren Europas an den Start gehen.

In Deutschland verläuft die öffentliche Diskussion um E-Sport und Fußball bislang meist entlang anderer Streitlinien. Hier ist es eher die DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel, die sich immer wieder gegen E-Sport ausspricht.

Viele Bundesligaklubs haben inzwischen eigene Abteilungen für E-Sport gegründet. Die meisten konzentrieren sich auf Fußball. Meister Bayern München schert aus und unterstützt E-Sport nur mit dem Basketballspiel NBA 2K. [jrk]

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2 Kommentare im Forum
  1. Ich bin absolut nicht Fussball-interessiert (und habe auch keine Ahnung davon), aber ich finde den Protest richtig kreativ - und vereinsübergreifend. Absolut sympathisch. Wäre so etwas in Deutschland möglich oder ist man da zu sehr mit Verwüstungen und Pyrotechnik beschäftigt?
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