Gegen die geplante Schließung von vier TV-Sendern in Griechenland sind griechische TV-Journalisten am Samstag in einen Streik getreten. Wegen des Streik musste auch die Übertragung einer Rede von Regierungschefs Alexis Tsipras entfallen.
Aus Protest gegen die bevorstehende Schließung von vier der bislang sieben landesweit ausgestrahlten privaten Fernsehsender sind die griechischen TV-Journalisten am Samstag in einen 24-stündigen Streik getreten. Nachrichten gab es nur im Radio und in den Nachrichtenportalen. Aus diesem Grund sollte am Abend auch eine Rede des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras zur Wirtschaftspolitik nicht vom Fernsehen übertragen werden.
Die Regierung in Athen hatte Anfang September nach einer umstrittenen Auktion vier TV-Lizenzen für zehn Jahre an private Unternehmen vergeben. Vier TV-Sender sollen nun binnen 90 Tagen schließen. Hunderte Journalisten und Techniker würden dabei ihre Arbeit verlieren, schätzte der größte Journalistenverband ESIEA in Athen und rief zum Streik auf.
Über die Rechtmäßigkeit dieses Verfahrens berät nach mehreren Klagen der höchste griechische Gerichtshof. Die Regierung ist der Ansicht, der griechische TV-Markt sei wegen des Rückgangs der Werbung im Zuge der Finanzkrise nicht in der Lage, alle bisherigen Privatsender zu finanzieren. Regierungschef Alexis Tsipras hat den Besitzern der Privatsender außerdem wiederholt vorgehalten, Teil des etablierten Vetternwirtschaftssystems zu sein. Tsipras versuche ein Mediensystem zu etablieren, das ihm politisch näherstehe, hieß es seitens der Opposition. [dpa/kw]
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