Der Präsident des US-Verbands National Association of Theater Owners (NATO) hat Studios davor gewarnt, Filme schon kurz nach Kinostart als teure Downloads im Internet anzubieten.
Aufgrund geringer Herstellungs- und Vertriebskosten erwägen aktuell zahlreiche Film-Studios, Videos künftig verstärkt über das Internet zu verbreiten. Seit rund zwei Wochen bietet beispielsweise Warner den Blockbuster „The Dark Knight“ als kostenpflichtigen Stream auf der Online-Plattform Facebook an (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Ebenfalls im Gespräch sind so genannte Premium-VOD-Modelle, nach denen Filme noch vor Blu-ray- oder DVD-Release für 30 bis 60 Dollar als Download angeboten werden sollen.
Diese Idee nannte NATO-Präsident John Fithian am Donnerstagabend (Ortszeit) auf der Gabelli & Co. Movie & Entertainment Conference in New York „ein schlechtes Geschäft für alle Beteiligten“. Mit Premium-VOD werde man „nur ein paar Nickel damit verdienen, den wenigen Käufern eine Menge Geld abzuverlangen“.
Fithian äußerte sich besorgt darüber, dass ein kürzeres Auswertungsfenster für den Heimkinobereich zu Umsatzrückgängen in den Kinos führen werde. „Dort wird allerdings nach wie vor das meiste Geld verdient – die Studios können somit also nur verlieren“, so der Präsident des Verbandes.
Fithian betonte, dass die Industrie aktuell neue Ideen braucht, um künftig gegen zahlreiche Gefahren wie Raubkopien und sinkende Umsätze gerüstet zu sein. Eine Möglichkeit sei es, Filminhalte innerhalb kürzerer Zeit als geringwertigen Download anzubieten. Weiterhin sagte er, dass er bereit sei, gemeinsam nach Lösungen suchen sollte, die für alle Beteiligten Vorteile bedeuten. [dm]
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