Der Touristik-Konzern Tui hat einen Bericht im „ARD Markencheck“ scharf kritisiert. Der Bericht über das eigene Unternehmen sei „so repräsentativ wie ein Brustvergrößerungsbericht bei ‚Taff'“. Auch die derzeit beliebte Rundfunkbeitrags-Keule wird vom Reiseveranstalter geschwungen.
Im „ARD Markencheck“ wurde am Montagabend der deutsche Touristik-Konzern Tui unter die Lupe genommen. Einem Statement des Unternehmens vom Dienstagmorgen zufolge ist man dabei ziemlich unzufrieden mit dem Bericht. So wirft Tui den ARD-Redakteuren vor, einen „durch und durch tendenziösen Bericht“ produziert zu haben, der in allen Testkategorien durch gezielt negative Darstellungen und falsche Methoden zu einem verfälschten Ergebnis über den Reiseveranstalter kommt.
„Ich bin ehrlich gesagt ziemlich sauer über das, was ich gestern Abend gesehen habe“, sagte Mario Köpers, Leiter der Unternehmenskommunikation von Tui Deutschland, in einem Interview auf der Unternehmensseite. Es sei klar gewesen, dass der „ARD Markencheck“ als kritische Verbrauchersendung Unternehmen nicht in den Himmel Loben wird. Jedoch hätte Köpers von einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender eine ausgewogene und faire Berichterstattung erwartet – wovon seiner Meinung nach aber keine Rede sein konnte.
So kritisiert Tui den Bericht von Montagabend auf das schärfste. „Das ist so repräsentativ wie ein Brustvergrößerungsbericht bei Taff“, heißt es im Pressetext, und weiter: „Auch das erleiden Sie für Ihre Gebühren.“ Dabei bedient sich der Reiseveranstalter zwar an dem drastischen Tweet eines Twitter-Users – aber stellt sich damit auch voll und ganz hinter diese Aussage und schwingt wütend die beliebte Rundfunkbeitrags-Keule.
Tui zufolge hätten auch viele Zuschauer den Bericht des „ARD Markencheck“ in sozialen Netzwerken und im ARD Chat scharf kritisiert, „überwiegend zerrissen und die Objektivität angezweifelt“, so Köpers. Man sei beim Unternehmen von der Zusammenarbeit mit der anfänglich professionell wirkenden Redaktion der Sendung enttäuscht, fuhr er fort. Einer der Redakteure hätte Köpers sogar verraten, dass es den Testern sogar schwer gefallen sei, bei der Hotelqualität überhaupt Mängel zu finden. „Hier musste man offenbar länger suchen, bis man einige negative Beispiele gefunden hatte“, so Köpers im Interview.
Trotzdem kann der Kommunikationschef des Unternehmens dem Bericht auch etwas gutes abgewinnen: „Die Zuschauer reden über uns.“ Im „ARD Markencheck“ würden nur die absoluten Top-Marken aus Deutschland getestet – wozu eben auch Tui gehöre. Zudem würden die eigenen Erfahrungen der Zuschauer dem Bericht weitgehend wiedersprechen. „Ich gehe davon aus, dass uns der Beitrag trotz des negativen Tenors am Ende nicht nachhaltig schadet“, fasst Köpers den Sachverhalt zusammen und schließt ab: „Nächste Woche wird sowieso schon wieder eine andere Sau durchs Dorf getrieben.“[hjv]
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