RTL-Chefin Anke Schäferkordt weist die Rufe der TV-Produzenten nach einer Aufstockung der Produktionsbudgets zurück. Nur weil die Krise überwunden scheint, müsse man nicht mehr Geld ausgeben.
Nach einem Umsatz von 5,6 Milliarde Euro und dem Rekordgewinn von 1,1 Milliarde Euro haben viele TV-Produzenten die Mediengruppe aufgerufen sie an den Gewinnen zu beteiligen und die Produktionsbudgets aufzustocken. Die RTL-Chefin weist die Klagen in einem „Kress“-Interview vom Freitag zurück. Man verfahre nicht nach dem Prinzip der sozialistischen Gewinnverteilung, so Anke Schäferkordt. Die Managerin weist zudem daraufhin, dass die Jahresabschlüsse vieler Produktionsfirmen für 2010 ebenso gute Ergebnisse aufzeigen wie die von RTL.
Der Kölner Sender werde je nach Einzelfall entscheiden, wie viel Geld nötig sei, „um qualitativ hochwertig produzieren zu können“. Der Sender sei sehr an einer fairen Zusammenarbeit interessiert, es müsse jedoch sowohl von den Produzenten als auch von dem TV-Kanal „die Wirtschaftlichkeit unseresHandelns immer wieder“ überprüft werden, so die RTL-Chefin weiter.
Man müsse nicht plötzlich mehr Geld ausgeben für ein Programm, das beim Zuschauer hervorragend angekommen ist, nur weil eine Krisevermeintlich überwunden sei, argumentiert Schäferkordt mit Blick auf den Werbemarkt, der noch immer rund 15 Prozent unter dem Stand von 2000 liege. Die Branche müsse sich daran gewöhnen müssen, dass die Budgets der Rekordjahre nie mehrwiederkehren werden. [js]
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